Weitere Familienforschung

Roland Jeske @, Montag, 19.08.2019, 18:42 (vor 1684 Tagen) @ Irene König

Guten Tag Irene,

Dir und allen weiteren Helfer/innen vielen Dank für die Ergebnisse bis hierher. Als ich begonnen habe, und auch in der Überwindungsphase bis dahin, hatte ich mir fast nichts versprochen. Augenscheinlich bin ich im Verwandtenkreis auf weiter Linie der einzige, der begonnen hat. Lediglich bei der SCHMALZ-Linie gab es offenbar vorher bereits Forschende.

Die Unterlagen, die meine Verwandten nach dem Krieg für Rentennachweise, etc. benötigt haben, hatten sie seinerzeit mit viel Aufwand und wenig direkten Erfolg und viel Unmut über die Bürokratie wohl über das Bundesarchiv getätigt, danach hat nie wieder jemand überhaupt Versuche unternommen. Aber die Datenbanksuche von zuhause hat schon etwas... Was ich bis jetzt gefunden habe, ist wirklich mehr als erwartet.

Meine nächste Strategie ist, auch die mütterliche Linie aufzubauen, die aus Schlesien stammt. Dort sind für bestimmte Jahre die Kirchenbücher online, der Rest ist ebenfalls vollständig nur in den Forschungszentren der Mormonen zu finden. Ein ähnliches Forum wie zu Wolhynien scheint aber nicht zu existieren.

Auch für die mütterliche Linie habe ich daher zunächst die online vorhandenen Bücher studiert. Das war teilweise sehr aufwändig, weil keine Indizes mit Verlinkungen bestehen. Aber da das Dorf auch nur etwa knapp 900 Einwohner umfasste, bin ich halt für die bestehenden Jahre die Bücher Seite für Seite durchgegangen. Da alles in deutscher Schrift war, ging es dort andererseits wiederum schneller. Aber auch dort gibt es wegen der fehlenden Bücher, die nur in den o.g. Forschungszentren einzusehen sind, noch viele offene Fragen.

Ich bin also derzeit dabei, eine To-do-Liste mit den von zuhause aus nicht erreichbaren Büchern für beide Linien zu erstellen und werde dann, wenn mein Forschungszentrum aus dem Sommerurlaub zurück und wieder erreichbar ist, einige Sitzungen dort mit gezielter Suche verbringen.

Eine SGGEE-Mitgliedschaft ziehe ich natürlich auch in Erwägung. Allerdings werde ich das auf das nächste Frühjahr verschieben, wenn ich auch Zeit habe, dieses Abo intensiv nutzen zu können, da ich im Sommersemester 2020 beruflich ein Forschungsfreisemester habe, das sicher auch Aktivitäten für die Ahnensuche zulassen wird.

Sollte es einmal wieder reale Treffen wie in der Vergangenheit etwa in Gotha geben, wäre ich sehr interessiert, an einem solchen Treffen teilzunehmen, da ich feststelle, dass die Geschichte der Wolhyniendeutschen nicht unbedingt zum Standardrepertoire des deutschen Geschichtsunterrichts zählt. Der polnisch-russische Krieg 1919-21 war mir etwa überhaupt nicht geläufig. Zu meiner Schulzeit im Kalten Krieg hat man sich vermutlich nicht so sehr für die internen Auseinandersetzungen des Ostblocks interessiert und die Vertriebenenproblematik war irgendwie ein Tabu-Thema. Mir sind daher erst vor einigen Wochen die wechselnden Staatszugehörigkeiten bewusst geworden.

Eine Ukraine-Reise ziehe ich weniger in Erwägung. Mein Vater war bei einem Besuch in den 1990er Jahren etwas enttäuscht, da wohl im Zuge des Kolchosenaufbaus alles begradigt und eingeebnet wurde, so dass er nichts wiedererkennen konnte. Der Ort Wladislawowka selbst muss ziemlich "zergliedert" und die Höfe für die damalige Zeit vergleichsweise groß gewesen sein, jedenfalls im Gegensatz zu dem, was ich mit meiner Mutter in Schlesien vorgefunden habe. Daher könnte eine Ukrainereise wirklich nur den Archivbesuchen dienen und dafür würde ich in der Familie vermutlich niemanden begeistern können.

Aber bei einem Deutschlandtreffen, das mir sicher neue Einblicke in die Gesamtlage geben würde, wäre ich - wie gesagt - gern dabei.

Nochmals vielen Dank für die bisherige Hilfe,

Roland


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