Re: Gross-Werder / Klein-Werder

Steven Sperling, Mittwoch, 26.01.2022, 23:11 (vor 1065 Tagen) @ Steven Sperling

Die GRUNAU oder PLANER Kolonien
Übersetzung aus dem Dokument Grunau or Planer Colonies Death Records Selected Years 1865 to 1880

,,Die zahlreichste Gruppe deutscher Einwanderer nach Russland in den Jahren 1818 bis 1821 kam aus Westpreußen - insgesamt fast 900 Familien. Unter diesen 400 Familien waren Mennoniten, die in der Siedlung Molotschna (eine ehemalige russlandmennonitische Siedlung auf dem Territorium der heutigen Oblast Saporischschja in der Ukraine) eine ganze Reihe neuer Dörfer gründeten. Die anderen, fast 500 Familien, stammen, wie die Mennoniten, aus der Region Danzig, waren Lutheraner und Katholiken und und sprachen den gleichen Platt-Dialekt. Diese kamen in kleinen Gruppen in den Jahren 1818 und 1819 nach Russland und lebten und arbeiteten unter ihren Landsleuten in den Molotschna-Kolonien, bis Land für sie gefunden wurde. Im Herbst 1822 wurde ihnen ein Stück Land, etwa 60 Werst (Werst: altes russisches Längenmaß = 1,067 km) nordwestlich von Mariupol (Stadt in der Oblast Donezk in der Ukraine) angeboten. Im folgenden Sommer gründeten sie 17 Dörfer in dieser Region. Elf waren lutherisch, mit Grunau als Gemeindezentrum. Sechs waren katholisch, mit Eichwald als Gemeindezentrum. Grunau wurde Sitz der Gemeindeverwaltung." Giesinger, S. 125-127.

In späteren Jahren kamen zehn weitere Kolonien zur westpreußischen Gruppe hinzu. Diese wurden von Deutschen aus Baden, Hessen, Elsass und Württemberg besiedelt: Elisabethdorf 1825, Ludwigstal 1828, Belowesch 1832, Kaaltschinowka 1832, Rundewiese 1832, Kleinwerder 1832, Großwerder 1832, Darmstadt 1842, Marienfeld 1842 und Neu-Jamburg 1848.

1875 entschieden sich die Mennoniten aufgrund der Wehrdienstgesetzgebung für die Auswanderung nach Kanada. Die Grünauer Kolonien kauften Bergtal für die landlosen Katholiken und Schönfeld für die landlosen Lutheraner. Schöntal und Heuboden. . . . wurden von den Berdjansker Separatisten und Friedrichstal von den Russen erworben.

Katholische Pfarreien
1914 umfasste das Dekanat Berdjansk folgende Gemeinden: Berdjansk, Bachmut, Lugansk, Eichwald, Göttland, Großwerder, Taganrog und Rostov. Dazu kamen 1919 Mariupol, Bergtal, Grüntal und Makejewka. Eichwald war das Zentrum der katholischen Kolonien und wurde der erste Gemeindegründung im Siedlungsgebiet Planer. 1848 gehörten folgende Dörfer zum Kirchspiel Eichwald: Neuhof, Tiergart, Tiegenort, Blumenfeld, Felsenberg, Chutor Burlatzky. Bachmut war 1850 als Kirchengemeinde gegründet. Göttland wurde 1875 eine eigene Kirchengemeinde mit einer Filialkirche in Kaiserdorf. Großwerder wurde 1842 Pfarrei mit Filialbethäusern in Kleinwerder, Katharinopol, Temruk, Alexandronewsk, Belozerkowka, Belmanka. Bergtal wurde 1882 Pfarrei mit Filialen in Neu-Jamburg und Grünfeld. (Angaben gemäß Quelle: „Die Kirchen und das Religiöse Leben der Russlanddeutschen“ von Joseph Schnurr) Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Deutschen Siedlungen: https://www.germansfromrussiasettlementlocations.org/p/maps.html

Hier zur Datei mit Bildern: https://docs.google.com/document/d/1moV9NTyDPEUF0O5E0_Kb78GL6NohI6NTOCbRADyJFxU/edit?us...


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