Meine Großeltern lebten bis zur Flucht während des 2.Weltkrieges in Strojewka Kreis Makarow (etwa 50 km westlich von Kiew).
An Informationen habe ich folgendes:
Mein Vater Julius Böse wurde in Strojewka am 09.10.1927 geboren, seine Eltern Emanuel Böse *10.12.1904 in Strojewka, Heirat 14.09.1924 in Kiew mit Meta Radoske *15.08.1906 in Polische Nähe Novograd Volynsky.
Die Eltern meiner Großvaters waren Samuel Böse und Rosalie. Samuel hatte u.a. 2 Brüder, Daniel und Andreas. Andreas soll um die Jahrhundertwende nach USA ausgewandert sein, Daniel im Gefängnis in Kiew gestorben sein. Der Vater von Samuel soll in Staritzke in der Nähe von Brucilow einen Hof bewirtschaftet haben und dann für seine 2 Söhne Samuel und Daniel je einen Hof in Strojewka gekauft haben.
Die Eltern meiner Großmutter Meta Radoske waren Adolf Radoske und Otilia Wagner, die Eltern von Adolf Radoske waren Gottfried Radoske und Caroline.
Mir sind noch einige Details bekannt, hier kann ich jedoch nicht alles aufschreiben.
Ich suche alle Vorkommen der angegebenen Namen und letzendlich eine Verbindung nach Ostpreussen oder Niedersachsen.
Auch wünsche ich mir Verbindungen zu anderen Forschern dieser Namen.
Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte.
Vielen Dank
Hans-Jürgen
Re: Familienname Böse
Irene Kopetzke, Freitag, 16.01.2004, 22:41 (vor 7670 Tagen) @ Hans-Jürgen Böse
Hallo Hans-Jürgen,
das Gebiet, wo Ihre Großeltern lebten, gehört nicht zu Wolhynien, so kann ich nicht allzuviel dazu sagen. Strojewka lag ja im Gouvernement Kiew.
Unter den St. Petersburger Kirchenbuchabschriften, die, wie wir alle wissen, nur bis 1885 vorliegen, gibt es einige Bücher aus dem Gouvernement Kiew. Die vorhandenen Jahrgänge können Sie selbst unter http://www.sggee.org/Deutsch/VolhynianLutheranArchives_g.html nachsehen. Ob Sie dort Daten zu Ihren Urgroßeltern finden werden, kann ich natürlich nicht sagen. Dazu müßten Sie die verfilmten Bücher selber durchsehen. Es ist zwar geplant, für diese Bücher einen Index zu erstellen (wie für die wolhynischen Bücher), aber bis zur Fertigstellung kann es noch dauern.
Ich weiß nicht, ob im Archiv in Kiew noch Kirchenbücher jüngeren Datums liegen. Man müßte direkt dort anfragen. Für Ihre Forschung wäre es sicher gut, eine Abschrift des Geburtseintrags von Emanuel Böse zu bekommen, evtl. auch von seinen Brüdern, denn dort stände der volle Name der Mutter drin. Falls Sie mit dem Archiv Kontakt aufnehmen wollen, ist das evtl. über die Deutsche Botschaft in Kiew möglich. Wegen Adresse und Telefonnummer können Sie hier noch mal fragen.
Sie schreiben, daß Andreas Böse nach Amerika ausgewandert sei. Haben Sie nach ihm schon in der Einwanderer-Datenbank von http://www.ellisisland.org/ gesucht? Vielleicht ist er ja dort registriert worden. Allerdings wurde sein Nachname sicher anders geschrieben (schon wegen des Umlauts) und Sie werden nach verschiedenen Varianten suchen müssen. Links zu verschiedenen Suchmasken auf der Seite von Steve Morse http://www.stevemorse.org/.
Ein "Polische" in der Nähe von Nowograd Wolynsk habe ich noch nicht gefunden. Woher stammt diese Ortsbezeichnung? Wurde sie mündlich oder schriftlich überliefert? Kann es sich um einen Schreibfehler handeln?
Re: Archiv Kiew
Irene Kopetzke, Samstag, 17.01.2004, 22:45 (vor 7669 Tagen) @ Irene Kopetzke
Zufällig bin ich heute wieder über eine Seite gestolpert, die ich mir einmal abgespeichert habe (ist aber auf Englisch). Auf http://home.southwind.net/~zitter/vol2-2pp5-11-Rye.htm kann man einen Reisebericht von 1997 nachlesen, in dem über den Besuch verschiedener ukrainischer Archive berichtet wird. Über lutherische Kirchenbücher des Gebiets Kiew steht dort, daß im Kiewer Archiv lediglich 7 Bücher vorhanden sind, von 1869 bis 1915. Weiterhin wird gesagt, daß Kirchenbücher auch in den Standesämtern gelagert werden. Das Gesetz sieht vor, daß die Bücher nach 70 Jahren in die Archive abgegeben werden. Allerdings wird dieser 70-Jahre-Zeitraum von manchen Standesämtern scheinbar etwas eigenwillig interpretiert. Sie wollen die Bücher nicht 70 Jahre nach der letzten Eintragung abgeben, sondern erst 70 Jahre, nachdem die Person verstorben ist, die zuletzt eingetragen wurde...
Informationen von den Standesämtern zu bekommen, scheint schwierig zu sein, so daß man das sicher auch am besten über die Deutsche Botschaft laufen lassen sollte. Berechtigt sind nur direkte Nachkommen, aber das ist in Deutschland ja nicht anders.
Re: Archiv Kiew
Howard Krushel †, Samstag, 17.01.2004, 23:36 (vor 7669 Tagen) @ Irene Kopetzke
In our visit to the Kiew Archive I found them to be very helpful; they did ask us to pay for every book that we asked for and as well we had to pay for photocopying. We were pleased to have been able to obtain photocopies and that they would do photocopies on these large and somewhat fragile books. These evangelical Lutheran church books are found under Fond 244, opis 2; Book 216 has Births from 1851 to 1870;marriages from 1848 to 1870;deaths 1848 to 1867; Book 217 has births from 1880 to 1887; Book 218 has the deaths from 1882 to 1891; Book 219 has the births from 1888 to 1891; Book 220 has the births from 1892 to 1898. I was surprised to see that these books,in contrast to the Wolhynien Archives, had the full details for the Marriage records(not just the name of the Bride and Groom and date of Marriage); as I recall the death and birth records too were well written and detailed. I don't recall if the language changed from German to Russian in 1892 but I believe that that was the requirement for the Wolhynian church(according to the research of Walter Kuhn); As you can see, as is usually the case, there are gaps in the records; this something I have learned to expect and accept; unfortunately my notes do not indicate whether the records were available up to 1915 but I would think that would the case, as the Wolhynien Archives generally do have birth, marriage and death records up to 1915.
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Übersetzung:
Bei unserem Besuch in Kiew waren die Leute sehr hilfreich. Wir mußten natürlich für die Herausgabe der Bücher und für das Photokopieren bezahlen, aber wir waren froh darüber, daß wir überhaupt Kopien von diesen unhandlichen und empfindlichen Büchern machen durften.
Die evangelisch-lutherischen Bücher finden sich im Fond 244, opis 2.
Buch 216: Geburten 1851 - 1870, Heiraten 1848 - 1870, Tote 1848 - 1867
Buch 217: Geburten 1880 - 1887
Buch 218: Tote 1882 - 1891
Buch 219: Geburten 1888 - 1891
Buch 220: Geburten 1892 - 1898.
Ich war überrascht zu sehen, daß diese Bücher, im Gegensatz zu den wolhynischen, die vollständigen Heiratseinträge beinhalten (nicht nur Namen von Braut und Bräutigam und das Datum) und ich erinnere mich, daß die Geburts- und Sterbeeinträge ebenso detailliert und leserlich geschrieben waren. Ich weiß nicht mehr, ob die Sprache ab 1892 vom Deutschen ins Russische wechselte, aber ich glaube so waren die Vorschriften für die wolhynische Kirche (so von Walter Kuhn beschrieben).
Wie man sieht, gibt es wie üblich auch hier Lücken in den Kirchenbüchern. Ich mußte lernen, das von vornherein zu erwarten und als Fakt zu akzeptieren. Leider geht aus meinen Aufzeichnungen nicht hervor, ob Kirchenbücher bis 1915 vorhanden sind, aber ich würde annehmen, daß dies der Fall ist, da auch die wolhynischen Archive im allgemeinen Bücher bis 1915 haben.
Re: Archiv Kiew
Rothe Karin , Montag, 02.02.2004, 17:01 (vor 7653 Tagen) @ Irene Kopetzke
Archiv - Kiew
In Ihrem vorher genannten Text geht hervor, daß das Kirchenbuch 219 Geburtsdaten von 1888 - 1891 enthält.
Meine Großeltern wurden in dieser Zeit in Wolhynien geboren.
Eduard Rothe (Rotte) geb. 7.10.1888 in der Kolonie Elowka
Marie Rothe, geb. Schulz; geb. 4.4.1891 in Romansdorf
Besteht die Möglichkeit, an Hand dieser Daten weitere Informationen über
die Eltern (Heinrich Rothe, Christiane Kiesling / Johann Schulz, Wilhelmine
Lenz) zu erhalten?
MfG Karin Rothe
Re: Kiew - Orte Romansdorf + Elowka
Gerhard König , Montag, 02.02.2004, 20:27 (vor 7653 Tagen) @ Rothe Karin
Hallo Karin,
Deine Vermutung, in den Kirchbüchern weitere Informationen zu finden, ist bestimmt richtig. Wenn die Einträge ausführlich geschrieben wurden, erscheint z.B. der Vatersname beider Eltern, deren Wohnort und mit etwas Glück vielleicht auch deren Herkunft. Bei den Hochzeitseinträgen könnte der Beruf und das Alter der beteiligten Personen genannt sein. Soweit meine Erfahrung von anderen Kirchbucheinträgen.
Empfehlenswert wäre hier eine Anmeldung in der freien Mailingliste der SGGEE, dort findest Du die freiwilligen Forscherkollegen, die gerade die entsprechenden Filme lesen. Das Projekt wird auf unserer Webseite vorgestellt: http://www.wolhynien.de/projektK.htm und die Anmeldung zur Mailingliste ist hier: http://eclipse.sggee.org/mailman/listinfo/ger-poland-volhynia/
Zu Deinen genannten Ortschaften:
Kirchspiel Radomysl, beides deutsche Kolonien (Angaben Pingoud, 1909):
Romansdorf / Romanowka / Doliwa
370 Einwohner; Betsaal in der Schule; 1 Lehrer; 66 Schüler; 5x Besuch vom Pastor im Jahr
Elowka
260 Einwohner; Betsaal in der Schule; 1 Lehrer; 30 Schüler; 1x Besuch vom Pastor im Jahr
Gerhard
Re: Kiew - Orte Romansdorf + Elowka
Rothe Karin , Mittwoch, 11.02.2004, 22:27 (vor 7644 Tagen) @ Gerhard König
Hallo Gerhard,
vielen Dank für Deine Antworten. Ich kann daraus erkennen, dass es die Kolonie Elowka wirklich gegeben hat. Sie hat auch die Ortsbezeichnung Jelewka, welches ich im nachherein ermittelt habe.
Kannst Du mir vielleicht weiterhelfen, wie ich zu Informationen von Bewohnern der Kolonie Elowka in der Zeit vor 1900... kommen kann, an wen ich mich eventuell wenden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Karin
Re: Kiew - Orte Romansdorf + Elowka
Gerhard König , Samstag, 14.02.2004, 22:22 (vor 7641 Tagen) @ Rothe Karin
Hallo Karin,
die Schreibweise der Ortschaften - wie Du sie benennst - war sehr häufig: "Elowka", "Jelowka", "Jelewka". Dies ist bedingt durch die russische Schreibweise auf der einen Seite und die Aussprache in den verschiedenen Sprachen auf der anderen.
Kannst Du mir vielleicht weiterhelfen, wie ich zu Informationen von Bewohnern der
Kolonie Elowka in der Zeit vor 1900 kommen kann ...
Da kann ich Dir nur die bereits genannten Empfehlungen (siehe: https://forum.wolhynien.de/index.php?id=1522) wiederholen. Die Region um Kiew, die Kirchspiele Kiew und Radomysl sind noch sehr "jungfräulich" in der Erforschung und jede helfende Hand wird hier benötigt.
Gerhard
Re: Strojewka
Volker Schmidt , Sonntag, 20.12.2015, 14:56 (vor 3314 Tagen) @ Hans-Jürgen Böse
STROJEWKA
Lieber Hans- Jürgen,
ich bin erst seit ein paar Wochen dabei. Du kannst Dir ja mal meinen Eintrag vom 08.12.2015 durchlesen. Mich interessiert alles über Strojewka, vor allem Ortsskizze, Einwohner ---- alles eben. Gern können wir auch privat Kontakt aufnehmen !
Freundliche Grüße und einen schönen 4.Advent
Volker
Re: Strojewka
Hans-Jürgen Böse , Dienstag, 19.07.2016, 22:57 (vor 3102 Tagen) @ Volker Schmidt
Hallo Herr Schmidt, all das würde mich auch interessieren. Haben Sie schon neue Erkenntnisse?
Ich habe leider niemanden mehr der dort einmal wohnte.
LG
Re: Familienname Böse
Alex Janke , Dienstag, 19.07.2016, 17:27 (vor 3102 Tagen) @ Hans-Jürgen Böse
Moin Herr Böse,
über Ihren Anruf würde ich mich sehr freuen.
Meine Mutter war eine geb. Radoske.
Sie erreichen mich unter der Tel. Nr. ...
Mit freundlichen Grüßen
Alex Janke
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Moderator: Telefonnummer im Netz gelöscht. Für eine Kontaktaufnahme klicken Sie auf das Briefsymbol hinter dem Namen und schreiben über das Formular die gewünschte Person an.
Re: Familienname Böse
Hans-Jürgen Böse , Dienstag, 19.03.2019, 23:12 (vor 2129 Tagen) @ Alex Janke
Hallo Herr Janke,
irgendwie habe ich erst heute Ihren Eintrag gelesen.
Wir sollten versuchen in Kontakt zu kommen.
MFG
Hans-Jürgen Böse
Familienname Böse
Alex Janke , Henstedt-Ulzburg, Freitag, 26.03.2021, 11:05 (vor 1391 Tagen) @ Hans-Jürgen Böse