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Hans DOMKE

Irene König ⌂ @, Samstag, 11.01.2025, 15:35 (vor 4 Tagen) @ Marina Kosloff

Hallo Marina,

ich denke, dass du diese Dokumente in Berlin wahrscheinlich nicht bekommst, weil du nicht in direkter Linie verwandt bist. Aber du kannst es auf jeden Fall versuchen.

Der Text in der Akte von Hans DOMKE ist wahrscheinlich von einem U.S-Amerikaner geschrieben worden. Ich habe ihn etwas umgeschrieben, so solltest du ihn verstehen.

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Der Betreffende (Hans Domke) ist ein U.S.S.R./Ukrainer, der als Kriegsgefangener im September 1944 aus der U.S.S.R nach Deutschland gebracht worden war. Er stammt von den lange in Russland ansässigen Deutschen ab, die sich in Russland naturalisiert haben. Sein Vater wurde 1938 als sogenannter "Volksfeind" nach Sibirien deportiert, da er seine Landwirtschaft nicht an den sowjetischen Staat hergeben wollte.

Der Betreffende wurde im Juni 1941 als Arbeiter bei der Roten Armee verpflichtet und 1942 durch die deutsche Armee gefangengenommen. Im September 1944 wurde er nach Deutschland verschickt und in München auf dem Flugplatz als Kriegsgefangener beschäftigt. Nach der Befreiung war er von Mai 1945 bis Juni 1946 im DP-Lager (Displaced Persons Camp). Danach wohnte er privat, da er Angst davor hatte, zwangsweise nach Sowjetrussland repatriiert zu werden. Seit Juni 1936 bis März 1950 arbeitete er durchgehend bei der U.S. Army in Kassel, wo er wegen Schließung (der Einrichtung) mit gutem Zeugnis entlassen worden ist.
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Was Hans über seinen Vater Friedrich sagt, ist wahrscheinlich das letzte, was er von ihm wusste. Friedrich DOMKE scheint es gelungen zu sein, der Deportation nach Sibirien zu entgehen. Er ist wohl in Richtung Norden geflohen (dort war Partisanengebiet) und hat sich letztendlich in Polesien angesiedelt.

Gruß, Irene


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