Re: Mislak oo Wichmann

Stefan Düsterhöft , Mittwoch, 02.02.2011, 17:10 (vor 5429 Tagen) @ Holger Mislak

Hallo Holger,

kleine Ergänzung zu den Antworten von Ansgar und Gerhard.

- "Russischer Untertan" hat zwar nichts mit der ethnischen Herkunft zu tun, ist aber auch ein Hinweis, nämlich darauf, dass Friedrich wohl aus dem russischen Herrschaftsbereich stammt, also nicht aus Preußen oder Österreich direkt eingewandert ist. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung sagt, dass er vermutlich in Kongreßpolen geboren wurde.

- Der Hinweis auf Gostynin und Lublin ist gut und richtig, denn da gibt es eine Verbindung. Ein Friedrich Mislak (oo Julianna Steinnebel) aus dem Kirchspiel Gostynin ist 1875 mit 53 in Zalisocze bei Chelm verstorben. Das ist nur 40 km von Wodzinow entfernt. Gut denkbar, dass die Familie oder Teile davon dann später bei Wladimir gesiedelt haben. Der erwähnte Geburtseintrag in Dubno, Wolh., betrifft auch jemanden, der vorher schon Kinder in Zalisocze und (direkt daneben) Teosin hatte (Ferdinand oo Justine Schindler).

- Der Name Wichmann ist im ev. Ksp. Lublin noch seltener als Mislak; es sind bisher nur vier Geburten bekannt (187x) und zwei davon in eben dem genannten Zalisocze (Eltern: Michael und Karoline geb. Nehring). Kann natürlich Zufall sein, würde ich aber im Auge behalten, zumal ein Michael Wichmann auch als Pate von Julianna "Mistak" 1892 angegeben ist.

- Der Geburtsjahrgang Rozyszcze 1890 ist bereits online abrufbar (die SGGEE hat die ursprüngliche St. Petersburg-Datenbank von odessa3.org erweitert und tut das immer noch) - da ist aber kein Mislak dabei. Es wäre zwar ungewöhnlich aber durchaus denkbar, dass die Geburt/Taufe erst in einem späteren Jahrgang verzeichnet wurde. 1892 z.B. hat auch einige Einträge, die bis 1867 zurückgehen. Noch ungewöhnlicher aber ebenfalls denkbar wäre eine Verzeichnung bei den örtlichen Katholiken; das ist aber schon deswegen unwahrscheinlich, weil der ev. Kantor der Gegend direkt in Wodzinow sass und der von Gerhard erwähnte Geburtseintrag von 1892 eindeutig "beide ev.-luth." über die Eltern sagt.

Gruß,
Stefan