Zwangsumsiedlungen Wolhynien nach Oblast Saporitschja Korens
Hallo,
In einigen angeforderten EWZ Unterlagen konnte ich sehen, dass viele Familien wahrscheinlich teilweise zwangsdeortiert worden sind von Wolhynien (in meinen Fällen aus dem Ort Berezowa Hath und Mariendorf).
Dies geschah etwa um das Jahr 1914 herum, mit Zwischenstops für Jahre in Sibirien oder teilweise Omsk bis etwa 1921-1923.
Einige kehrten nach Wolhynien Shitomir zurück, andere in das Gebiet Saporoshje.
Vermutlich zwecks Familienzusammenführung siedelten auch welche Familien um 1928 um in das Gebiet Separoschje.
Hat jemand Erfahrungen mit den Umsiedlungen in das genannte Gebiet und kann evtl Tipps geben, ob man hier ähnlich der sggee Daten für dieses gebiert Aufzeichnungen finden kann bezüglich Geburten, Heiraten etc.?
Danke für die Unterstützung und Sorry für die schwammige Datenlage
Herzliche Grüße
Irene
Dort wurde mein Großvater geboren laut der Angaben in seinen Dokumenten.
Oblast Saporitschja Korens
Irene König , Dienstag, 06.06.2023, 18:17 (vor 534 Tagen) @ Irene Marchel
Hallo Irene,
das ist eher eine Frage für das entsprechende Unterforum auf ahnenforschung.net. Du solltest in deiner Anfrage besser etwas konkreter sein, wonach genau du suchst und wo, ansonsten gibt es keinen Ansatz für evtl. Hilfestellungen. Für 1928 dürfte es da eh schwierig sein, etwas im Netz zu finden.
Gruß, Irene
Oblast Saporitschja Korens
Irene Marchel , Montag, 12.06.2023, 22:07 (vor 528 Tagen) @ Irene König
Hallo Irene, vielen lieben Dank für die Hilfe und den direkten Link. Herzliche Grüße
Irene
Zwangsumsiedlungen Wolhynien nach Oblast Saporitschja Korens
Walter , Ingolstadt, Sonntag, 11.06.2023, 17:30 (vor 529 Tagen) @ Irene Marchel
Sehr gehrte Forscherin Irene,
Zwangsumsiedlungen der Wolhyniendeutschen wurden in Forum schon oft diskutiert.
Zu Ihrem Fall Zitat "...siedelten auch welche Familien um 1928 um in das Gebiet Saporoschje"
passt ihr Begriff Zwangsumsiuedlung nicht. Warum eigednlch nicht?
Zu ihren Fall pass für Umsiedlung der Begriff "Zwangskollektivierung". Die Geographie der Zwangskollektivierung in der Ukraine, wie bekannt, begann in westlichen Teilen der Republik. Die privaten Bauernwirtschaften in ostwolhynischen Gebiet Shitomir sahnen keinen anderen Ausweg den brutalen Maßnahmen der Zwangskollektivierung zu entkommen, als nach Osten der Ukrinischen Republik umzusiedeln. In Rayon Tokmak, Gebiet Sporoschje entstanden von 1928 neue Siedlungen sowie Neuhemm, Friedensburg ua. die vorwiegen von wolhyniendeutschen Bauern gegründet worden sein und erfolgreich vor Ort auf dem Lande wirtschafteten bis 1943 (nächste Umsiedling ins Warthegau).
Zwangsumsiedlungen Wolhynien nach Oblast Saporitschja Korens
Irene Marchel , Montag, 12.06.2023, 22:14 (vor 528 Tagen) @ Walter
Hallo,
Danke für die Sensibilisierung meiner Wortwahl. Dies war mir nicht bewusst. In den EWZ Unterlagen kam häufiger das Wort "verschleppt" in diesem Zusammenhang vor. Aufgrund dieser Tatsache wählte ich etwas unbedacht das Wort "Zwangsumsiedlung".
Freundliche Grüße
Irene
Zwangsumsiedlungen Wolhynien nach Oblast Saporitschja Korens
Peter Aifeld , Mittwoch, 14.06.2023, 08:09 (vor 526 Tagen) @ Irene Marchel
Hallo Irene,
ich denke, dass "Zwangsumsiedlung" in diesem Fall auch das richtige Wort ist. Es ist ja nur eine Folge der Zwangskollektivierung (Enteignung des Eigentums). Nicht jede Familie, die enteignet wurde, wurde auch zwangsumgesiedelt. Deshalb kann man eine Zwangsumsiedlung auch nicht als Zwangskollektivierung bezeichnen, da es unterschiedliche Vorgänge darstellt.
Auch der Begriff "verschleppt" in den EWZ-Unterlagen impliziert eine unter Zwang durchgeführte Umsiedlung und gerade nicht die Flucht vor der Kollektivierung.
Liebe Grüße
Peter
Zwangsumsiedlungen Wolhynien nach Oblast Saporitschja Korens
Irene Marchel , Freitag, 16.06.2023, 22:59 (vor 524 Tagen) @ Peter Aifeld
Hallo Peter,
Danke für die zusätzlichen Informationen und die Klarstellung.
Ich begebe mich mal auf die Suche nach mehr Informationen zu den Jahren 1914 bis 1916. Um diese Zeit herum muss die Familie meines Opas Wolhynien, Nähe Beresowo-Hath, verlassen haben.
JUNI 1916 gab es ja mehrere Landesenteignungen u.a. auch bei einem Friedrich Jahnke aus Granidub. Der Vater meines Opas hieß Friedrich Jehnke, sein Vater wohl ebenso Friedrich.
Mein Opa kam im selben Jahr im September 1916 bereits in Nelipiwka zur Welt.
In den Kirchenbüchern im sggee wolhynien forum habe ich möglicherweise die Geburtseinträge der Geschwister meines Opas gefunden. Das letzte Kind vor der Geburt meines Opas wurde 1913 noch in Beresowo-Hath geboren. Danach gab es keine weiteren Aufzeichnungen weder bei Geburten und den Todesfällen.
Es ist nicht so einfach etwas zu finden ????
Herzliche Grüße
Irene
Information aus dem Ersten Waltkrieg
Oskar Walter , Ingolstadt, Samstag, 17.06.2023, 12:25 (vor 523 Tagen) @ Irene Marchel
Zu Ihren Zitat: „Ich begebe mich mal auf die Suche nach mehr Informationen zu den Jahren 1914 bis 1916. Um diese Zeit herum muss die Familie meines Opas Wolhynien, Nähe Beresowo-Hath, verlassen haben.“, Zum 100-Jährigen Geschehen der Verbannung der Wolhyniendeutschen erschien 2014 von Dr. Michael Kostjuk ein Manuskript das ihrer Anfrage zu Gute kommt. So ist der Name ihres Vorfahrens russisch „Янке Фридриз Фридрихович aus der Kolonie Березовка Житомирского уездав bei denen 25 десятин (entspricht 27,3 Hektar) + 1.200 сажень (entspricht ca. 0.5 Hektar)- somit insgesamt 27,8 Hektar Landbesitz beschlagnahmt. (Quelle: Namenlisten von Liquidation Wolhyniendeutschen Eigentums in den Jahren 1915/16; ISBN 978-617-517-202-5; Alphabet-Kartei Nr. 62 – 7608 - 2389; S. 202).
Landenteignungslisten 1915/16
Gerhard König , Samstag, 17.06.2023, 21:14 (vor 523 Tagen) @ Oskar Walter
Hallo Oskar,
die Landenteignungslisten 1915/16 sind im VolynWiki ausführlich beschrieben
http://wiki.wolhynien.net/index.php/Landenteignungslisten_1915/16
Irene Marchel schrieb von einem anderen Ort:
Landesenteignungen u.a. auch bei einem Friedrich Jahnke aus Granidub. Der Vater meines Opas hieß Friedrich Jehnke, sein Vater wohl ebenso Friedrich.
In den Enteignungslisten taucht die Schreibweise JENKE nur 2x auf. Der Name JANKE wird insgesamt 138 mal genannt. Dazu gehören 9 Einträge mit dem Namen Friedrich JANKE. In Granidub (Alexanderdorf), Ujesd Nowograd-Wolynsk werden zwei Personen genannt:
- Friedrich JANKE, Sohn von Friedrich Wilhelm JANKE; Nr. 417 in der Liste sequestrierter Güter; 10 Desjatinen
- Friedrich Wilhelm JANKE, Sohn von Friedrich JANKE; Nr. 7617 in der 2. Namensliste mit den Eigentümern; 11 Desjatinen und 212 Saschen
Entweder lebten im Ort zwei Personen mit diesem Namen oder es handelt sich um die gleiche Person.
Gruß, Gerhard
Landenteignungslisten 1915/16
Irene Marchel , Samstag, 17.06.2023, 21:52 (vor 523 Tagen) @ Gerhard König
Hallo zusammen,
Ich denke, dass die Daten zu Friedrich Jehnke aus Beresowo-Hath die meiner Vorfahren sind.
Sie hießen Jehnke, nicht Janke. Natürlich ähneln sich die Namen sehr und wurden unterschiedlich geschrieben bzw. übersetzt.
Auf Grandidub bin ich gekommen, weil ich hier in den wolhynien.de Enteignungslisten einen Friedrich Janke gefunden habe und nichts zu Jehnke.
Dass Friedrich Janke so ein gelaufiher Name war, war mir gar nicht bewusst.
Laut kirchbucheinträgen wurden die Kinder von Friedrich Jehnke (und Juliane Wutzke/Wotzke) in Beresowo-Hath geboren oder zumindest getauft und teilweise in "Ochertyanka Heimtal". Daher ist es sehr wahrscheinlich, daß dies meine vorfahren sind. Der Name von Friedrichs Vater ist auch Friedrich, laut Auskunft meines verstorbenen Opas. Das passt soweit zusammen.
Der Name Jehnke taucht tatsächlich nur selten auf.
Vielen Dank für die Informationen zu dem Buch mit den Enteignunslisten und den hilfreichen Tipps.
Herzliche Grüße
Irene