Hallo Frau Häring,

ich bin auf der Suche nach der Familie Schüssler aus Borowo bei Lodz/Koluszki bzw. Dressler/Schüssler von Kaletnik. In Borowo ist meiner Ururgroßmutter Amalie Schüssler 1862 geboren, verstorben in Kaletnik. Amalie war mir mit Karl Dressler verheiratet und sie hatten eine Tochter Natalie Dressler geb in 1898 in Slotwiny.

Haben sie weitere Informationen über Borowo und vielleicht über die Familie Dressler/Schüssler?

Für Ihre Antwort bedanke ich mich im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
E. Wiese

Liebe Frau Härtling,
zu Wilhelmswalde habe ich die folgen Informationen zusammengetragen, die sich auf meine Vorfahren beziehen. Ich suche dabei leider erfolglos nach dem in Quellen genannten Ort "Kronshalle" in Preussen. Wissen Sie vielleicht, wo dieser Ort liegen könnte?
Für einen Hinweis wäre ich sehr dankbar. Im Anschluss finden Sie meinen Text. Viele Grüße Karl Schmidt

"Bauernsöhne aus dem Nachbardorf Wilhelmswalde (Borowa), in dem Menschen aus Pommern seit 1800 angesiedelt sind, übernehmen die Hofstellen, denn ihr Wiesengebiet ist so morastig, dass dort weder Heu gemacht noch Vieh geweidet werden kann. Obwohl die preußischen Behörden es bei der Ansiedlungspolitik auf „Ausländer“ abgesehen hatten, vornehmlich auf Württemberger und Pfälzer, können sie nicht verhindern, dass auch aus dem alten Preußen zahlreiche Land suchende Bauern kommen. Ein Beispiel dafür ist das 1799 angelegte Dorf Wilhelmswalde bei Łódź. Hier werden 60 Höfe auf 107 Hufen vermessen, denn im Galkower Forst hat ein Sturm auf einer größeren Fläche den Waldbestand zerstört. Man erlaubt deshalb einer Gruppe pommerscher Rodebauern, die auf der Landsuche in Südpreußen waren, sich hier anzusiedeln. In diesem Dorf kommt 1818 Christina Mutschall zur Welt, Ludwig Kalks erste Ehefrau, die er 1836 im Alter von 19 Jahren später in Bessarabien heiratet. Deren Eltern sind mütterlicherseits aus Rohr (Trzcynno) in Pommern, kaum 12 km entfernt von Ludwig Kalks Geburtsort gelegen, und väterlicherseits aus Kronshalle in Preußen nach Wilhelmswalde gezogen. Diese „Einländer“, die nicht wie die angeworbenen Württemberger staatliche Unterstützung erhalten, sondern lediglich Bauholz und Steuerfreijahre, beginnen ab 1804, sich heimlich nach Russland abzusetzen. Wer dabei vor der russischen Grenze aufgegriffen wird, wird zurücktransportiert. Christinas Eltern gelingt die Flucht und sie erhalten in Tarutino die Hofstelle Nr. 67."