Moin Hans,

herzlich willkommen hier im Forum!

...aus dem Ort CEZARYN (östlich von LUCK gelegen)

Warum schreibst du: Ortssuche Cezaryn? Allem Anschein nach hast du den Ort doch bereits schon selber lokalisieren können

Wenn ich alte Landkarten mit dem heutigen GOOGLE-Maps vergleiche sieht es so aus, als wenn der damalige Ort heute nicht mehr existiert.

Ich habe das jetzt zwar nicht überprüft, aber wenn heute an dieser Stelle nichts mehr von dem Ort auszumachen ist, gibt es ihn tatsächlich nicht mehr. Damit teilt er dann das Schicksal mit vielen anderen ehemaligen deutschen Kolonien in dieser Region.

Welche alten Landkarten hast du zur Hand? Unter Umständen lassen sich damalige Verläufe von Straßen und/oder Feldwegen auf heutigen Luftbildern noch wiederfinden. Dann hat man Gewissheit, dass man an der richtigen Stelle gesucht hat.

Auf der Lück-Karte von 1927 ist der Ort im Quadrat D4 zu finden. Siehe hier: Klick!

Jürgen

Hallo Hans,

wie Jürgen schon richtig vermutete, existiert der Ort in seiner alten Form nicht mehr. Ich benutze gerne die Website http://etomesto.com, die sicher auch bedienbar ist, wenn man kein Russisch kann. Richtet man das Kreuz auf der Karte auf die Kolonie Cezaryn aus (hier eine polnische Karte von 1933), kann man links auf der aktuellen Yandex-Karte sehen, was sich dort befindet. Am besten die Satellitenansicht wählen und reinzoomen.

http://etomesto.com/map-ukraine_zapad/?x=25.498242&y=50.728958

1906 lebten in der Kolonie Cezaryn 286 Menschen in 43 Häusern (Quelle: Russische Ortsliste 1906). Es könnte natürlich Bilder aus dem Ort in Privatbesitz geben, doch darüber ist mir nichts bekannt.

Gruß in die Schweiz! Irene

Hallo Hans,

magst du für andere GUDERIAN-Forscher aus diesem Forum etwas mehr über deine Vorfahren schreiben? Wie hießen deine Groß- und Urgroßeltern? Vielleicht ergeben sich dann mal Zusammenhänge.

Ich kenne Hans Guderian, aber nicht sein Buch und seine Familienforschung. Wenn ich mir seine Webseite http://www.guderian.org ansehe, finde ich keinen Zusammenhang mit Wolhynien. Insofern interessiert es mich, inwiefern er bei deiner Familienforschung helfen konnte.

Gruß, Irene

Hallo Hans,

die Familie meiner Mutter Leokadia Eggers geb. Wagner stammt ebenfalls aus Cesaryn und wurde dann in dann 1940 im Rahmen des Hitler-Stalin-Pakts in den Warthegau nach Swiatniki bei Ciechocinek (Hermannsbad) umgesiedelt. Sie war mit einer Ida Guderian befreundet, deren Vater Ferdinand hieß. Ida Guderian hatte noch drei Schwestern, die Maria, Martha und Wanda hießen. In Swiatniki waren diese Guderians Nachbarn meines Großvaters Philipp Wagner.

Auf der Flucht aus dem Warthegau nach Deutschland im Januar 1945 geriet mein Großvater in russische Gefangenschaft. In der Gefangenschaft traf er einen polnischen Bauern, der in Cesaryn sein Nachbar gewesen war. Dieser erzählte ihm, dass die Rote Armee nach dem Abzug der deutschen Siedler sämtliche dort noch verbliebenen Polen in die Verbannung geschickt habe. Der dann verlassenen Ort sei später von der Roten Armee als Versuchsgelände zur Erprobung neuer Waffen verwendet worden und sei dabei völlig zerstört worden. Unsere Familie geht deshalb davon aus, dass das Dorf Cesaryn heute nicht mehr existiert. Meine Mutter ist dann 1946 mit einem Teil ihrer Geschwister als Heimatvertriebene nach Tönning in Schleswig-Holstein gekommen, genau wie auch ihre Freundin Ida Guderian und deren Familie.

Ich weiß nicht, ob eure Familie tatsächlich dieselbe Familie Guderian ist, die damals die Nachbarn meines Großvaters waren. Ich besitze aber noch ein Foto mit den Kindern der deutschen Schule in Cesaryn aus dem Jahr 1937, auf dem neben meiner Mutter auch Martha, Wanda und Ida Guderian zu sehen sind. Diese könnte ich euch bei Interesse zukommen lassen.

Beste Grüße aus Bayern,
Harald Eggers