Familie Rogowski - Wolhynien-Forum

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Guten Tag,

ich bin auf der Suche nach den Ursprüngen meiner Familie mütterlichseits.
Ihre Eltern hatten in Chatky nahe Dermanka / Shitomir einen 6 ha großen Bauernhof. Ob gepachtet, oder Eigentum weiß ich nicht mit Sicherheit.
Meine Großeltern hießen Auguste (Augustina) und Michael Rogowski.
Michael wurde vor 1943 (wann genau weiß ich nicht) anscheinend vom russischen Regime inhaftiert. Die Begründung, die ich von meiner Mutter gehört habe ist, weil er deutsch gesprochen hat. Das ist wohl vielen Männern im Dorf so gegangen, unter anderem seinem Schwager, einem Herrn Degen.
Von meinem Opa wurde nichts mehr gehört.

Meine Oma, Mutter und zwei Ihrer Geschwister wurden anscheinend um 1943 mit der deutschen Wehrmacht "rückgeführt".
Meine Mutter heißt Sophia, die Brüder Johann und Emil.
Johann ist nach Kriegsende mit der russichen Wehrmacht wieder zurück gefahren, aber danach gibt es keine Lebenszeichnen mehr von ihm.
Meine Mutter Sophia wurde am 18.12.1923 geboren. Meine Großeltern hatten noch zwei weitere Kinder, die aber sehr jung gestorben sind.
Ich würde mich über jede Information freuen.

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Hallo Eva,

herzlich willkommen im Wolhynien-Forum ! :welcome:

Meine Oma, Mutter und zwei Ihrer Geschwister wurden anscheinend um 1943 mit der deutschen Wehrmacht "rückgeführt".

In den "War Records" der Odessa-Datenbank habe ich Angaben aus der Einbürgerungsakte (ins Deutsche Reich) Deiner Oma mit Ihren Kindern gefunden:

Rogowski, Augustine .. *16 Mar 1887 Desjaty .. A3342EWZ50-G084 0744 geb. Gruschlag
Rogowski, Emil .. *2 May 1932 Chatky .. A3342EWZ50-G084 0744
Rogowski, Johann .. *26 Oct 1926 Chatky .. A3342EWZ50-G084 0744
Rogowski, Michael .. 3 Oct 1895 Marintschin .. A3342EWZ50-G084 0744 verschleppt 1937
Rogowski, Sophie .. *18 Dec 1923 Chatky .. A3342EWZ50-G084 0744

Im Klartext:
Michael ROGOWSKI (verschleppt 1937) oo Augustine GRUSCHLAG
Kinder: Sophie *1923, Johann *1926, Emil *1932
(gleiche Nummer = dieselbe Familie)

Deine Oma hieß also mit Mädchennamen GRUSCHLAG. Da sie als Antragstellerin in direkter Linie mit Dir verwandt ist, kannst Du im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde eine Kopie dieser Einbürgerungsakte beantragen. Post- und Emailadresse des Archives findest Du in unserem Leitfaden.

vom russischen Regime inhaftiert.... Das ist wohl vielen Männern im Dorf so gegangen, unter anderem seinem Schwager, einem Herrn Degen.

Der Schwager hieß August DEGEN und war mit Berta, einer Schwester Deines Großvaters verheiratet. Auch von dieser Familie existiert eine Einbürgerungsakte, die in den "War Records" aufgelistet ist:

Degen, August .. *5 Dec 1880 Krasnortschka .. A3342-EWZ50-A101 0674 verschl.
Degen, Berta .. *17 Oct 1885 Tschernjachov .. A3342-EWZ50-A101 0674 geb. Rogowski
Degen, Kurt .. *19 Dec 1920 Samerin, Potyewka, Geb. Shitomir .. A3342-EWZ50-A101 0674
Degen, Olga .. *16 Jun 1922 Samerin, Geb. Shitomir .. A3342-EWZ50-A101 0674 geb. Kojnalowitsch
Kojnalowitsch, Josef .. *1895 Sameri .. A3342-EWZ50-A101 0674
Kojnalowitsch, Katharine .. *1898 Potejewka .. A3342-EWZ50-A101 0674 geb. Penkewski, verschl.

August DEGEN (verschleppt) oo Berta ROGOWSKI
Kind: Kurt *1920 oo Olga KOJNALOWITSCH *1922 (Josef KOJNALOWITSCH & Katharine PENKEWSKI)

Regina

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Hallo Regina,

ich könnte heulen vor lauter Freude! :yes:
Vielen, vielen Dank für diese umgehende Hilfe!!!
Ich werde die Akte beantragen und hoffe damit weiter zu kommen.
Ein Ziel wäre heraus zufinden, was mit meinem Opa passiert ist.
Meine Mutter lebt noch - ist 93 Jahre und leidet an Demenz, aber die alten
Dinge kommen jetzt hoch, die sie früher nie erwähnt hat.
Die alten unerledigten, ungeklärten Dinge werden im Alter wohl dominant und bringen Leiden.

Unterlagen zu der Familie Degen kann ich wohl nicht beantragen, oder? Eine Tochter war die beste Freundin meiner Mutter.

Vielen Dank nochmals!
Eva

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Hallo Eva,

Unterlagen zu der Familie Degen kann ich wohl nicht beantragen, oder?

Du kannst versuchen, auch die Einbürgerungsakte von Bertha DEGEN geb. ROGOWSKI zu beantragen. Ihr seid zwar nicht in direkter Linie verwandt, aber die Geburt von August und Bertha ist über 110 Jahre her, allerdings nicht die Geburt ihrer Kinder. Ich kann jetzt nicht sagen, wie das gehandhabt wird, ob das Geburtsdatum der Antragsteller maßgebend ist oder alle Personen in der Akte aus dem Datenschutz raus sein müßen. Wie gesagt, Du kannst es probieren.

Beim Anfordern der Akten bitte nicht die Nummern A3342-EWZ50...... angeben, da kann das Archiv nichts mit anfangen, sondern die betreffenden Namen und Daten !

Regina

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Hallo Regina, Hallo Eva!
Sorry, das sich mich einklinke.
Regina, dir ist da wohl ein kleiner Fehler unterlaufen.

August DEGEN (verschleppt) oo Berta ROGOWSKI
Kind: Kurt *1920 verheiratet mit Olga Kojnalowitsch *1922

Josef und Katharine Kojnalowitsch sind somit Olgas Eltern.

Liebe Grüße
Peter Aifeld

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Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit, ich habe das in meinem Posting korrigiert !

Regina

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Hallo Eva,

Michael wurde vor 1943 .. inhaftiert.. Von meinem Opa wurde nichts mehr gehört.

Ich kann Dir zwar sagen, was aus Michael ROGOWSKI geworden ist, nur sind es keine guten Nachrichten:

ROGOWSKI, Mikhail (Vater: Michael)
*1895 in Ustinowka, Chepovichskiy district
Ehefrau: Auguste
Kinder: Zosia ?, Johann, Emil
Wohnort: Ustinowka
verhaftet 27.12.1937
verurteilt 26.01.1938
erschossen 10.02.1938
[Quelle: KGB-Liste im Mitgliederbereich der SGGEE]

Das Gleiche gilt leider auch für August DEGEN:

DEGENT, August (Vater: Christian)
*1880 in Jagodinka, Korosten district
Ehefrau: Bertha
Kinder: Albert, Natal ?, Friedrich, Karl, Rosalie
Wohnort: Khatki, Chopovichskiy district
verhaftet 18.10.1937
verurteilt 13.12.1937
erschossen 23.12.1937
[Quelle: KGB-Liste in der SGGEE]

Ich hätte Dir lieber etwas Schöneres erzählt.

Regina

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Hallo Regina,

ich habe zwar Tränen in den Augen, aber hatte natürlich damit gerechnet.
Meine Mutter hatte vor langer Zeit über das Rote Kreuz suchen lassen, aber die hatten nichts gefunden.
Für meine Mutter kann vielleicht die Gewissheit etwas Ruhe bringen.....
Sie wusste ja nicht, ob er nach Sibirien deportiert wurde, ob er eine neue Familie gegründet hat etc.

Ist ein Grund für die Erschießung angegeben?

Mit "Zosia" ist meine Mutter Sophie gemeint, das war ihr Kosename.

Vielen, herzlichen Dank nochmals für Deine unglaubliche Hilfe!

LG
Eva

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Liebe Regina,
Lieber Peter,

Ich kann garnicht sagen wie mich Eure Unterstützung berührt, die ich hier heute erfahren habe.
Soeben habe ich mit meinem Onkel Emil telefoniert und mit meiner Mutter gesprochen und sie über das Schicksal meines Opas informiert. Es ist ein eigenartiges Gefühl, das ich am Besten mit trauriger Erleichterung beschreiben kann, was wir fühlen. Endlich gibt es Gewissheit. Liebe Regina, vielen herzlichen Dank dafür.

Peter, das mit Olga war mir noch nicht aufgefallen, da Berta Degen auch eine Tochter hatte, die Olga hieß. Also ist die Freundin / Cousine meiner Mutter wohl nicht mit gekommen.....ins Reich.

Regina, ich habe schon die Akten angefordert, aber mit den Nummern. Werde ich Morgen ändern :-)

Weißt Du, wo ich etwas über meinen Onkel Johann rausfinden kann? er wollte ja mit der russischen Armee wieder zurück nach Chatky im Herbst 1945. Aber ich denke, er ist irgend woanders hin deportiert worden...

LG
Eva

3551 Views

Hallo Eva,

Rogowski, Michael .. 3 Oct 1895 Marintschin .. A3342EWZ50-G084 0744 verschleppt 1937

in der genannten Einbürgerungsakte hat die Familie den Geburtsort Deines Opas Michael ROGOWSKI als "Marintschin" angegeben. Ungefähr auf halber Strecke zwischen Shitomir und Korosten gab es den Ort Mariltschin, zu sehen auf der Stumpp-Karte im Quadrat E4:
https://wolhynien.de/images/Karte_OstWolhynien_Stumpp.gif

Mariltschin gehörte zum evangelisch-lutherischen Kirchspiel Shitomir. Michaels Geburt können wir nicht nachweisen, denn er wurde in einem Zeitraum geboren, in dem es auch für das Kirchspiel Shitomir keine Kirchenbücher mehr gibt (1886-1899).

In der KGB-Liste aus der SGGEE wird der Vater für Deinen Opa auch Michael genannt. Die Daten ab 1900 aus den vorhandenen Kirchenbüchern im Archiv Shitomir wurden von der SGGEE in einem Index erfasst, den man im Mitgliederbereich durchsuchen kann. Die Kirchenbücher selber sind weiterhin nur in Shitomir einzusehen. In diesem Index findet man für die Jahre 1903, 1905 und 1908 in Mariltschin drei Geburten für ein Ehepaar Michael ROGOWSKI oo Henriette SCHULZ. Durch den fehlenden Geburtseintrag für Deinen Opa Michael können wir jetzt zwar nicht nachweisen, daß das seine Eltern mit drei seiner Geschwister sind, aber Ort, Zeit und der Name des Vaters stimmen.

Im Jahr 1913 heiratet in Shitomir nochmals ein Michael ROGOWSKI, leider sind nur die Namen des Brautpaares und das Hochzeitsdatum angegeben:
Michael ROGOWSKI
oo am 26.10.1913 in Shitomir
Wilhelmine KLATT geb. KIRST

Kommen Dir etwas davon bekannt vor ? Oder können sich vielleicht Deine Mutter oder Dein Onkel Emil erinnern ?

Regina

PS: Zum Schicksal Deines Onkels Johann ROGOWSKI habe ich nichts mehr gefunden. :no:

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Hallo Regina,

Stimmt, der Vater meines Opas hieß auch Michael und es gab folgende Geschwister:
Rudolf , Gustaf, Johann, Berta, Pauline, Martha

Lt meiner Mutter soll es aber an die 10 Kinder gegeben haben. Vielleicht sind ja die eingetragenen Kinder unter den genannten. Dann wäre das ja ein Nachweis.

Wo lohnt es sich Mitglied zu sein, um auf die Suche zu gehen?

Ich bin immer noch sprachlos über diese vielen Infos in der kurzen Zeit. :yes:
Mein Onkel hat mir versprochen nach alten Papieren zu suchen. Er hat wohl noch die Geburtsurkunde meines Opas und der Oma. Leider gibt es kein einziges Foto meines Opas.

Welche Dokumente sammelt Ihr?

LG
Eva

3517 Views

Hallo Eva,

es gab folgende Geschwister: Rudolf , Gustaf, Johann, Berta, Pauline, Martha
Vielleicht sind ja die eingetragenen Kinder unter den genannten.

Die in dem Index eingetragenen Kinder heißen Amalie, Johann und Rudolf.

Mein Onkel hat mir versprochen nach alten Papieren zu suchen.
Er hat wohl noch die Geburtsurkunde meines Opas und der Oma.

Das wäre eigentlich der erste Schritt gewesen. Immer zuerst das einsammeln, was in der Familie noch vorhanden ist, und an die dann festgestellten Namen und Daten versuchen wir anzuknöpfen. Die Geburtsurkunde Deines Opas enthält seine Eltern, dann kannst Du mit Sicherheit sagen, ob die drei genannten Kinder mit ihren Eltern Geschwister Deines Opas sind und Du hättest somit auch die Namen Deiner Urgroßeltern.

Wo lohnt es sich Mitglied zu sein, um auf die Suche zu gehen?

Das kann man so nicht sagen, dann wäre die Suche einfach. Wenn Du durch die noch vorhandenen Urkunden festgestellt hast, daß wir die richtigen Personen im Index der Kirchenbücher in der SGGEE gefunden haben, könntest Du Dich dort anmelden, um die genauen Geburtsdaten und Quellenangaben herauszuschreiben. Vielleicht kommst Du ja irgendwann nach Shitomir ins Archiv und kannst dort nach diesen Informationen die Kirchenbücher durchsehen. Nachfolgend der Link zur Anmeldung in der SGGEE:

https://www.sggee.org/deutsch/about_us_ger/membership_ger.html

Welche Dokumente sammelt Ihr?

Alle Arten von Urkunden, aber auch Einbürgerungsunterlagen. Wenn Du uns Scans Eurer Dokumente zur Verfügung stellen möchtest, würde ich Dich anschreiben, damit Du meine Emailadresse bekommst.

Regina

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Hallo Regina,

natürlich hast Du Recht mit dem u.a. Einwand. Da ich vorher alle befragt habe und zur Antwort bekam, dass nichts mehr da ist, lerne ich daraus hartnäckiger zu sein.

Das wäre eigentlich der erste Schritt gewesen. Immer zuerst das einsammeln, was in der Familie noch vorhanden ist, und an die dann festgestellten Namen und Daten versuchen wir anzuknöpfen. Die Geburtsurkunde Deines Opas enthält seine Eltern, dann kannst Du mit Sicherheit sagen, ob die drei genannten Kinder mit ihren Eltern Geschwister Deines Opas sind und Du hättest somit auch die Namen Deiner Urgroßeltern.

Ich werde alle Unterlagen, die ich noch bekomme sichten und stelle gerne was zur Verfügung. Sobald ich was habe, melde ich mich bei Dir wg. der E-Mail Adresse.

Danke nochmals und LG
Eva

3485 Views

Hallo Regina,

bis ich die Geburtsurkunde erhalte, habe ich zwischenzeitlich versucht den Ort "Chatky" / "Katky" zu finden. Meine Mutter hat erzählt, dass sie ca. 3 km zu Fuß nach Dermanka in die Schule gegangen ist. Leider finde ich nichts um Dermanka. Hast Du einen Tip?

Vielen Dank!
Eva

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Hallo Eva,

habe ich zwwischenzeitlich versucht den Ort "Chatky" / Katky" zu finden.

Für den Überblick suche Dir auf der Stumpp-Karte im Quadrat E4 den Ort Mariltschin:
https://wolhynien.de/images/Karte_OstWolhynien_Stumpp.gif

Auf der folgenden Karte von mapywig.org
http://www.mapywig.org/m/German_maps/series/300K_UvM/V51_Shitomir_III.1942.jpg
ist Mariltschin als "Kol. Marentschin" eingezeichnet. Gehe von Tscherjachow aus nördlich bis Andrejew, dann nordöstlich weiter über Brashinka bis Kol. Marentschin. Direkt unterhalb von Marentschin liegen die Kolonie Shadki und der Ort Shadki. Ich tippe auf die Kolonie Shadki als Deinen gesuchten Ort "Chatky", allerdings habe ich kein "Dermanka" in der Nähe gefunden.

Regina

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3428 Views

Hallo Regina,

Auf der folgenden Karte von mapywig.org http://www.mapywig.org/m/German_maps/series/300K_UvM/V51_Shitomir_III.1942.jpg ist Mariltschin als "Kol. Marentschin" eingezeichnet. Gehe von Tscherjachow aus nördlich bis Andrejew, dann nordöstlich weiter über Brashinka bis Kol. Marentschin. Direkt unterhalb von Marentschin liegen die Kolonie Shadki und der Ort Shadki. Ich tippe auf die Kolonie Shadki als Deinen gesuchten Ort "Chatky", allerdings habe ich kein "Dermanka" in der Nähe gefunden.

ich glaube so nah an Marentschin liegt das gesuchte "chatki" nicht. Meine Mutter erzählte, dass sie ihren Opa nur einmal gesehen hat, da die Anreise mit Pferdewagen nicht einfach war und gedauert hat.
Ihr ist Dermanka als Schulort und Ustinowka ein Begriff. Auf der Stumpp Karte habe ich in D5 den Ort "Derman" gefunden und oberhalb Justinowka und ein Sadki. Kann es sein, dass "Derman" Dermanka ist? Hierzu habe ich leider keinen Verweis gefunden. Sadki kann ja durchaus "Chatki" sein. Auf Google Earth gibt es diesen Ort wohl noch, wenn ich nicht ganz falsch liege und dort ist auch "Chatky" auf Kyrylisch vermerkt.
Weißt Du, wo ich nach eventuellen Siedlungslisten für diesen Ort suchen kann?

LG
Eva

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Hallo Eva,

kannst du eine russische Karte lesen? Dann stelle ich hier einen Ausschnitt ein. Ich habe Chatki und Dermanka auf der russischen 2-Werst-Karte von 1931 gefunden, ansonsten auf keiner anderen Karte. Und ja, beide Orte lagen nah beieinander, geschätzt gut 15km nordöstlich von Marintschin.

Gruß, Irene

3412 Views

Hallo Irene,

ich kann es leider nicht lesen, aber meine Mutter wird das noch schaffen, denke ich :yes:

Vielen Dank!

Eva

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Hallo Eva,

ich habe den Kartenausschnitte mal bearbeitet, kann dir aber bei Bedarf eine größere Version per Email zuschicken. Sag Bescheid, wenn du das möchtest.

[image]

Dermanka und Chatki lagen etwa 20km westlich von Malin. Die Orte existieren nicht mehr oder sind eingemeindet und umbenannt worden. Auf der von Regina verlinkten Karte haben sie wohl in etwa zwischen Samery und Ustinowka gelegen.

Gruß, Irene

[map]50.734163, 28.93841[/map]

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Hallo Irene,

Vielen Dank für die große Hilfe. Ich würde mich sehr über einen großen Kartenausschnitt per E-Mail freuen. Könntest Du mir Shitomir kennzeichnen, dann habe ich eine Orientierung.

Vielen, lieben Dank.

Eva

3412 Views

Hallo Eva,

das geht nicht, weil Shitomir bei diesem Maßstab gar nicht auf der Karte ist, es befindet sich auf der darunterliegenden Karte. Du bräuchtest dann zwei Teilkarten. Das sind recht große Dateien, die du dir am besten selber runterlädst. Hier ist der Link zur Kartenübersicht:
http://igrek.amzp.pl/mapindex.php?cat=R084&mark=28.9333,50.5333&ext=mark

Neue Topographische Karte von Westrussland, Maßstab 1:84.000
(Новая Топографическая Карта Западной России)
XXIX 26 Горбулёв (Gorbulev)
XXX 26 Житомир (Shitomir)

Gruß, Irene

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Guten Morgen,

Auf der Karte ist gut zu sehen, das die Kolonie Chatki nur aus einer Handvoll Häusern bestand. Wo kann man nach einer Einwohnerliste suchen?

Herzlicher Gruß
Eva Clüsener

3393 Views

Hallo Eva,
was meinst du für eine Einwohnerliste? Wer sollte die angefertigt haben und aus welchem Grund?

Es gibt vielleicht, wenn noch erhalten, Revisionslisten (Volkszählungslisten) für den Ort. Aber danach müßtest du im Archiv suchen. Ob in Kiew oder in Shitomir weiß ich nicht, das Gebiet gehörte aber zum Gouvernement Kiew, nicht zu Wolhynien.

Gruß, Irene

3359 Views

Hallo Irene,

was meinst du für eine Einwohnerliste? Wer sollte die angefertigt haben und aus welchem Grund?

Im Internet habe ich für die verschiedensten Dörfer Lagezeichnungen der Häuser mit Namensangabe gefunden. Meine Frage ist, ob jemanden bekannt ist, ob es hierfür ein Stelle gibt, wo so etwas gesammelt wird.

Ob in Kiew oder in Shitomir weiß ich nicht, das Gebiet gehörte aber zum Gouvernement Kiew, nicht zu Wolhynien.

Jetzt bin ich verwundert, da Shitomir für die Kol. Chatki Verwaltungsstadt war, wie meine Mutter und auch mein Onkel mir sagten. Das wäre dann doch noch Wolhynien, nicht wahr?

Gruß
Eva

3385 Views

Hallo Eva,
jetzt weiß ich, was du meinst. Wenn du von der Zeit nach 1925 sprichst, als das Gouvernement Kiew aufgelöst worden war, da gehörte Chatki zur Oblast Shitomir, mit Verwaltungszentrum in Shitomir.

Aber wenn wir hier von Wolhynien sprechen, so meinen wir das Gouvernement Wolhynien.

[image]

Zum Gouvernement Wolhynien hat Chatki nie gehört, es lag im Gouvernement Kiew. Der Ort wird in der Liste der bewohnten Orte im Gouvernement Kiew (von 1900) leider nicht erwähnt, obwohl da selbst ein Chutor mit einem Hof und 7 Bewohnern gelistet wird. "Chatki" bedeutet "Hütte", was ja auch oft als Ableger eines anderen Dorfes benutzt wird. Vielleicht finden ich es deswegen nicht. Anhand umliegender Orte nehme ich folgende administrative Zuordnung an:

Chatki, Wolost Potijewka (oder Malin?), Ujesd Radomyschl, Gouvernement Kiew

Einwohnerlisten (und Ortspläne) gibt es leider nur sehr wenige aus Ostwolhynien. Diese gehen auf die Privatinitiative von Menschen zurück, die Informationen zu ihrem Dorf gesammelt und das dann aufgeschrieben haben.

Gruß, Irene

3375 Views

Hallo in die Runde,
ich kann evtl. etwas ergänzen.

Der Vater von Reinhold ZIELKE (http://lmdr.de/scheunenmuseum),
nämlich Alexander ZIELKE, wurde 1910 in einem Chatki geboren, siehe hier:
http://rusdeutschomsk.ru/doc/DAS_SCHLOSS_BONCOURT.pdf

Die Eltern des Alexander waren Emil ZIELKE und Emilie geb. MITTELSTÄDT.

Gruß! Beate

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Hallo Beate,

genausowenig, wie Zhitomir bei Kiew liegt (150km), lag Chatki an der Grenze zwischen der Ukraine und Weißrußland (80km). Aber abgesehen von dieser Ungenauigkeit, die wohl der dichterischen Freiheit geschuldet ist, dürfte es sich tatsächlich um den gleichen Ort handeln.

Die Familie von Emil ZIELKE lebte zunächst im Gouvernement Wolhynien, in der Gegend östlich von Nowograd Wolynsk. Dort lassen sich zwischen 1899 und 1905 die Geburten von drei Kindern nachweisen. Spätestens ab 1908 lebten diese ZIELKEs dann im Gouvernement Kiew in Chatki, wo zwei weitere Kinder geboren wurden.

Gruß, Irene

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Liebe Regina,

die Geburtsurkunde habe ich leider noch nicht, aber meine Mutter konnte sich erinnern, dass sie als Kind gehört hatte, dass ihr Opa Michael zum zweiten Mal geheiratet hatte, da die erste Frau verstorben ist. Das passt ja zu den u.a. Daten.

Gruß
Eva

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