Judenforschung

no name, Montag, 10.10.2016, 13:39 (vor 2928 Tagen)

[auf Wunsch gelöscht]

Re: SGGEE und ODESSA

Bernd Ziegler @, Montag, 10.10.2016, 16:08 (vor 2928 Tagen) @ no name

Hallo [...],

ich glaube du musst Informationen nachreichen. Das ist zuwenig.
Wie heißen deine Großeltern mit Vornamen ?

Ich habe unter dieser Datenbank keine RAWWE gefunden, wohl aber KLAUSE :
https://www.sggee.org/deutsch/research_ger/PublicDatabases_ger.html

Auch hier finde ich keine RAWWE :
http://www.odessa3.org/search.html

Viele Grüße

Bernd

Re: Judenforschung

Mechthild Walsdorf ⌂ @, Montag, 10.10.2016, 19:03 (vor 2928 Tagen) @ no name

Hallo [...],

leider sind die Angaben recht dürftig, so ist eine gezielte Unterstützung schwer.

Für die Suche in Online-Portalen ist auf jeden Fall zu empfehlen, verschiedene Schreibweisen auszuprobieren und das Ergebnis mit den bekannten Familiendaten abzugleichen. Die öffentliche SGGEE-Datenbank weist z.B. die Namen "Raawe" und "Rabe" aus, und die für zahlende Mitglieder zugängliche Datenbank enthält weitere Treffer für "Rawe". Möglicherweise lohnt sich eine Mitgliedschaft...

Jüdische Familienforschung unterstützt das Portal www.jewishgen.org/jgff/ (Registrierung kostenlos). Die Datenbank enthält z.B. ähnlich klingende Namen wie Raab, Raffe, Raiffe, in der Stadt Klewan bei Rowno.

Ohne weitere konkrete Daten von Eltern und Ehepartnern u.ä. sowie Ortsangaben bleiben Namensgleichheiten allerdings reine Spekulation.

Beste Grüße

Mechthild

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Re: Ahnenforschung

Irene König ⌂, Freitag, 28.10.2016, 18:48 (vor 2910 Tagen) @ no name

Hallo "[...]",
ich habe Ihre erneute Anfrage gelöscht, da diese keine neuen oder anderen Informationen enthielt als die Anfrage von vor zwei Wochen.

Zunächst bitte ich darum, dass Sie hier unter einem vollen Namen schreiben und nicht nur als "[...]". Sie möchten, dass fremde Menschen sich mit Ihrer Anfrage befassen und ihre Zeit dafür investieren. Im Gegenzug dafür erwarten wir ein gewisses Maß an höflichem Umgang miteinander.

Sie haben vor zwei Wochen bereits Hinweise bekommen von Bernd Ziegler und Mechthild Walsdorf. Beide haben geschrieben, dass es von Ihrer Seite aus zu wenig konkrete Angaben zur Familie/Lebensumstände Ihrer Großmutter gibt, daher ist es unmöglich, konkrete Hinweise zu finden. Egal, welcher Religion jemand angehörte, Familienforschung funktioniert immer auf die gleiche Weise. Man versucht zunächst soviel wie möglich über die Person herauszufinden, um die es geht - in diesem Fall Ihre Großmutter - um dann Informationen über deren Eltern zu finden.

Was Sie hier preisgeben wollen über die Lebensdaten Ihrer Großmutter ist allein Ihre Entscheidung. Aber momentan wissen wir weder, in welchem Jahrhundert Ihre Oma geboren wurde, noch, wo in Wolhynien die Familie lebte. Hilfreich für eventuelle Hilfestellung könnten folgende Angaben sein:

- Wann und wo ist Ihre Großmutter geboren?
- Wie hießen ihre Eltern? Geschwister?
- Wann und wo hat sie geheiratet?
- Wann hat sie Wolhynien verlassen / ist sie in Deutschland eingebürgert worden?
- Welche Dokumente besitzen Sie?
(Sterbe-, Heirats-, Konfirmations-, Geburtsurkunde?, anderes?)
- Welche Religion hat Ihre Großmutter praktiziert?

Sie sehen, ohne konkrete Angaben geht es nicht. Und auch dann gibt es keine Garantie, ob wir Ihnen Hinweise zu Ihrer Familienforschung geben können.

Mit freundlichen Grüßen,
Irene König

Re: Ahnenforschung

no name, Samstag, 29.10.2016, 01:17 (vor 2909 Tagen) @ Irene König

[auf Wunsch gelöscht]

Re: Ahnenforschung

Änne Baudach @, Samstag, 29.10.2016, 17:03 (vor 2909 Tagen) @ no name

Hallo,

und wo in etwa lebte die Familie Rawwe?

mfG
Änne Baudach

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Re: Ahnenforschung

Irene König ⌂, Samstag, 29.10.2016, 21:25 (vor 2909 Tagen) @ no name

Hallo [...],

bis jetzt kann ich leider nichts zur Familie RAWWE finden. Das liegt auch daran, dass für das Jahr 1921 (Geburtsjahr von Tabea RAWWE) und für 1889 (Geburtsjahr ihrer Mutter Johanna) keine evangelischen Kirchenbücher erhalten sind. Jedenfalls nicht für das östliche Gebiet Wolhyniens, wo die Familie RAWWE ja wahrscheinlich lebte, wenn sie unter Stalin nach Kasachstan deportiert wurde.

Unklar ist noch immer, in welchem Ort die Familie lebte. Wolhynien ist kein Ort, es war ein Gouvernement im Russischen Reich, mit einer Ausdehnung von mehr als 350km von West bis Ost, diese Karte gibt einen Überblick:
https://wolhynien.de/geography/geograph.htm

Wenn Tabea RAWWE, verheiratet KLAUSE, in Deutschland eingebürgert wurde, hatte sie auch Papiere, die sie mitgebracht hat und andere, die ihr in Deutschland ausgestellt wurden. Auch in ihrer Sterbeurkunde muß ein Geburtsort stehen. Welcher Geburtsort ist in den Papieren angegeben?

Das gleiche gilt auch für ihre Mutter Johanna, verheiratet RAWWE. Welcher Geburtsort steht in der Sterbeurkunde von Johanna?

Insgesamt verwirrt mich, dass Sie schreiben, Johanna wäre eventuell jüdischer Abstammung, weil auch der Name RAWWE jüdisch klingen würde. Aber hatte Johanna nicht einen anderen Mädchennamen und hat dann den Richard RAWWE geheiratet und erst dann hieß sie RAWWE? Wie passt das zusammen?

Gruß, Irene

Re: Ahnenforschung

no name, Sonntag, 30.10.2016, 16:05 (vor 2908 Tagen) @ Irene König

[auf Wunsch gelöscht]

Re: Ahnenforschung

Bernd Ziegler @, Sonntag, 30.10.2016, 16:23 (vor 2908 Tagen) @ no name

Hallo [...],

auf den ersten Blick liegt Sergejefka nicht in Wolhynien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sergejewka

Viele Grüße

Bernd

Re: Sergejewka

Ansgar Mantey, Sonntag, 30.10.2016, 16:35 (vor 2908 Tagen) @ Bernd Ziegler

Hallo

Auf den zweiten Blick gab es mindestens 2 Orte mit dem Namen Sergejewka.;-)

Siehe Planquadrat C3 und C4 auf der Stumpp Karte

MfG

Ansgar

Re: Ahnenforschung

Ilona Walter @, Dienstag, 03.01.2017, 09:03 (vor 2843 Tagen) @ Bernd Ziegler

Es gibt noch weitere gleichnamige Orte (bis nach Baschkortostan).

Sergejewka russisch Сергеевка urkainisch Сергієвка

https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A1%D0%B5%D1%80%D0%B3%D0%B5%D0%B5%D0%B2%D0%BA%D0%B0

https://uk.wikipedia.org/wiki/%D0%A1%D0%B5%D1%80%D0%B3%D1%96%D1%94%D0%B2%D0%BA%D0%B0

Re: Sergejewka

Bernd Ziegler @, Sonntag, 30.10.2016, 16:41 (vor 2908 Tagen) @ no name

Hier ist auch noch was ... auf den dritten Blick ...

http://gov.genealogy.net/item/show/SERWKAKO20NM

gar nicht weit weg von Luck

Gibt es anscheinend heute noch.

Viele Grüße

Bernd

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Re: Sergejewka

Gerhard König ⌂, Sonntag, 30.10.2016, 17:22 (vor 2908 Tagen) @ no name

Hallo in die Runde,

im russischen Ortsverzeichnis von 1906 werden insgesamt 7 Orte Sergejewka genannt. Wenn ich der These meiner Frau 'Herkunft aus Ostwolhynien' folge, bleiben diese 4 Ortschaften:

Sergejewka Vorort im Wolost Trojanow, Ujesd Shitomir
Sergejewka Kolonie im Wolost Tschudnow, Ujesd Shitomir
Sergejewka Kolonie im Wolost Emiltschin, Ujesd Nowograd-Wolynsk
Sergejewka Kolonie im Wolost Romanowka, Ujesd Nowograd-Wolynsk

gerhard

Re: Ahnenforschung

Katrin Lemke @, Sonntag, 30.10.2016, 20:27 (vor 2908 Tagen) @ no name

Hallo in die Runde,

Unter der Schreibweise "Briegert" finden sich in Odessa3.org folgende Eintragungen:

Vater: Christian Briegert
Mutter: Wilhelmine geb. Buettner

Kinder:
Briegert, Eduard geb. 11.2.1868 ohne Ortsangabe
Briegert, Emilie geb. 5.3.1871 in Marianna Michalewka
Briegert, Theophil geb. 10.6.1873 in Marianna Michaluwka
Briegert, Lydia geb. 29.3.1880 in Marischuwka

Grüße,
Katrin

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Re: Ahnenforschung BRIEGERT, Sergejewka

Irene König ⌂, Dienstag, 01.11.2016, 12:13 (vor 2906 Tagen) @ no name

Hallo [...],

heute hatte ich Zeit, mir Ihre Angaben anzuschauen. Mit den zusätzlichen Informationen konnte ich einiges über die Familie BRIEGERT finden, auch wenn ich natürlich sagen muss, dass das meiste, was ich hier schreibe, nur auf Vermutungen beruht und noch durch entsprechende Dokumente belegt werden müßte (oder von Verwandten bestätigt werden kann).

Drei Kinder von Eduard und Auguste BRIEGERT (Maria, Amanda und Lydia oder deren Kinder) waren irgendwann während der Zeit des II. Weltkriegs in einem Lager der Einwanderungszentralstelle (EWZ) und es wurde eine Akte zur Einbürgerung erstellt. Von diesen Akten kann man unter bestimmten Voraussetzungen Kopien bekommen. Mehr Informationen finden Sie in unserem Leitfaden:
https://leitfaden.wolhynien.de/index.html

Die Geburten Ihrer Urgroßmutter Johanna BRIEGERT und der meisten ihrer Geschwister lassen sich durch Kirchenbücher leider nicht belegen, da die ostwolhynischen Bücher von 1886-1899 als verschollen gelten. Da Sie als Eltern Eduard und Auguste BRIEGERT angegeben haben, kann man die Kinder eventuell folgendem Paar zuordnen:

Eduard BRIEGER heiratet am 2. September 1879 Augustine ESCHNER im Kirchspiel Shitomir.

[Quelle: Evang. Kirchenbuch Shitomir 1879. Die meisten wolhynischen Kirchenbücher sind nur Abschriften/Zweitschriften, was gerade bei den Heiratseinträgen ins Gewicht fällt. Hier hat man sich nicht die Mühe gemacht, den gesamten Eintrag abzuschreiben, sondern nur Datum und Namen von Braut und Bräutigam notiert. Daher fehlen leider Angaben wie: Alter, Wohnort, Eltern usw.]

Die Kinder in ungeordneter Reihenfolge, da bei einigen das Geburtsjahr nicht bekannt ist.

Friedrich BRIEGER - geboren am 17. August 1881 in Sergejewka
Er heiratete wahrscheinlich Ida MANSKE.

Maria (Marianna) BRIEGERT - geboren um 1881 in Sergejewka
Marias Geburt muss vor oder nach 1881 gewesen sein, da laut Kirchenbuch 1881 ihr Bruder Friedrich geboren wurde. Maria heiratete Heinrich MAROFKE. Für das Paar konnte ich 6 Kinder zwischen 1904 und 1914 finden.

Amanda BRIEGERT
Amanda heiratete Eduard WOLF. Für das Paar konnte ich 4 Kinder zwischen 1908 und 1914 finden.

Johanna BRIEGERT - geboren am 26. Oktober 1889 in Sergejewka
Johann heiratete Richard RAWWE. Kinder: Sara, Agnes, Ella, Rubin, Tabea.

Lydia BRIEGERT - geboren am 31. Mai 1893 in Sergejewka
Lydia heiratete Heinrich JANKE, ihre Tochter Selma Janke wurde 1925 geboren. Heinrich JAHNKE wurde 1937 vom NKWD erschossen.

Samuel BRIEGERT - geboren 1901, gestorben 1902 in Sergejewka

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Mila BRIEGERT
Für welchen Namen steht Mila? Könnte dies eventuell Emilie BRIEGERT sein? Emilie heiratete Samuel SCHESKE. Für das Paar konnte ich 3 Kinder zwischen 1900 und 1905 finden.

Tila BRIEGERT
Für welchen Namen steht Tila?

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Zu dem Paar Richard RAWWE & Johanna BRIEGERT habe ich leider nichts finden können. Wann genau wurden die Kinder geboren? Wann hat die Heirat stattgefunden? Ist es möglich, dass Johanna BRIEGERT vorher schon einmal verheiratet war?

In Sergejewka lebte eine Johanna BRIEGERT, die sich 1908 mit Ludwig BECKER verheiratete, sie hatten drei Kinder zwischen 1910 und 1914. Taufpaten der Kinder waren unter anderen Lydia BRIEGERT und Amanda WOLF, die ja beide Schwestern von Ihrer Urgroßmutter Johanna waren.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Zu Ihrer ursprünglichen Frage, ob Ihre Urgroßmutter Johanna BRIEGERT verh. RAWWE jüdischer Abstammung gewesen sein könnte, kann ich zusammenfassend sagen, dass es dafür keinerlei Hinweise gibt. Johannas Eltern - wenn es denn die oben aufgeführten Eduard BRIEGER & Augustine ESCHNER sind - haben evangelisch geheiratet. Geburts- und Taufeinträge von zwei Kindern und etlichen Enkelkindern sind in evangelischen Kirchenbüchern zu finden, was dafür spricht, dass diese Familie evangelischen Glaubens war.

Gruß, Irene

Re: Ahnenforschung BRIEGERT, Sergejewka

no name, Mittwoch, 02.11.2016, 15:10 (vor 2905 Tagen) @ Irene König

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Re: Ahnenforschung BRIEGERT

Irene König ⌂, Donnerstag, 03.11.2016, 10:30 (vor 2904 Tagen) @ no name

Ja.

Re: Ahnenforschung BRIEGERT

no name, Donnerstag, 03.11.2016, 11:19 (vor 2904 Tagen) @ Irene König

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Re: Ahnenforschung BRIEGERT

Claudia Grabow @, Freitag, 04.11.2016, 05:59 (vor 2903 Tagen) @ no name

Guten Morgen [...],

ich habe Ihre Postings in letzter Zeit hier im Forum mitgelesen.
Ich habe selber schon Fragen gestellt und auch sehr informative und unterstützende Antworten erhalten.
Leider muss ich aber sagen, dass Ihre Postings für meine Begriffe sehr unhöflich klingen.
Wie wäre es mal zu Beginn des Postings mit einem "Hallo", "Guten Morgen", "Guten Abend" ....? Und am Ende mit einem "Auf Wiedersehen" oder "Tschüß" oder auch einem förmlichen "Mit freundlichen Grüßen"?
Das musste ich mal los werden, nichts für ungut ...

Viele Grüße von Claudia Grabow

Re: Ahnenforschung - Verbindung zu jüdischen "Wurzeln"

Änne Baudach @, Freitag, 04.11.2016, 08:52 (vor 2903 Tagen) @ Claudia Grabow

Hallo,

als interessierter Mitleser stimme ich zu ... zudem hinter jeder der ausführlichen und sehr informativen Antworten immer eine sehr intensive Recherche steht .. - Danke! Danke! dafür und für die Hinweise auf neue Recherchequellen.

Und daher meine Ergänzungen zum Zusammenhang evangel. und jüd. Religion. Persönlich war ich mal darauf gestossen, dass (nach dem FN) deutlich jüdische Personen Anfang des 20.Jahrh. nachweislich ev. getauft waren ...

Bei Eduard Kneifel findet sich dabei eine Antwort - über die Missionsarbeit der ev. Kirche in Polen im 19.Jahrhundert ... Daher sollten erst die Familienbeziehungen bis 18xx gesucht werden und dann die Verbindung zu jüdischen "Wurzeln" ...

Im Anschluß nun E. Kneifel "zitiert" (leider bisschen ausführlicher aber vielleicht ist der zeitliche und örtliche Zusammenhang der "Judenmissionierung" in Polen forschungsrelevant).

Weiterhin viel Spass und Erfolg bei der Suche und Recherche
Änne


E. Kneifel "Geschichte der ev.-augsb. Kirche in Polen":

Im 19. Jahrhundert gingen Bestrebungen zur Missionierung der Juden von England aus. Die 1808 gegründete Londoner Missionsgesellschaft richtete ihr Augenmerk auch auf das polnische Judentum, ... . Man verstand sogar den russischen Kaiser Alexander I. für die Sache der Mission zu interessieren. Kraft des Ukas vom Jahre 1818 erlaubte er die Judenmission in Rußland. Die für das Christentum gewonnenen Juden sollten sich im Rahmen eigener Siedlungen zu judenchristlichen Gemeinden zusammenschließen. ... Als erster ständiger Judenmissionar in Warschau wirkte der Proselyt Rev.
Salomon, den 1821 M'Caul ablöste. In der Folgezeit nahm die Zahl der Missionare zu. Es seien hier noch genannt: Neil, Lawrenz, Reinhardt, Wermelskirch (der später nach Posen ging und zu den Altlutheranern übertrat), Deutsch, Baschitschek, Hoff, Becker und Wendt. Die drei zuletzt erwähnten Missionare versorgten auch religiös die verwaisten evangelischen Kolonien und Gemeinden. Becker trat später in den Dienst der reformierten, Wendt der lutherischen Kirche in Polen. Pastor Georg Wendt amtierte in Zdunska-Wola von 1837 bis 1856, wo er sich den Ausbau des Schul-, Kantorats- und Friedhofswesens angelegen sein ließ.
...
Judenstämmige Pfarrer waren:
Johann Jakob Benni, von 1827 bis 1833 in Petrikau, dann von 1833 bis 1863 in Tomaschow tätig;
Christian Georg Herrmann, Prediger in Brzeziny 1829 —1870;
Adolf Julius Theodor Ludwig (am 19. Februar 1808 als Sohn armer jüdischer Eltern geboren), Pastor in Wloclawek und hernach in Warschau, der spätere Generalsuperintendent (seit 1838 Superintendent der Warschauer Diözese und von 1849 bis 1874 Generalsuperintendent der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen).
... Jüdischer Abstammung mütterlicherseits war auch der nachmalige General-Superintendent Gustav Manitius.

Die Judenmissionare lehnten sich seit 1849 mit ihrer Arbeit an die evangelisch-augsburgische und evangelisch-reformierte Kirche in Polen an. ... Unter den lutherischen Pastoren unterstützten die Mission Ehlers, Otto, Gundlach u. a. ... Übertritte zum Christentum fanden in den Gemeinden Warschau, Plozk, Gostynin, Wielun und anderwärts statt. ...

Überhaupt waren die drei Jahrzehnte vor dem Krimkrieg 1854 eine gesegnete Missionszeit. Überall im Lande — in Warschau, Petrikau, Lublin, Kielce, eine Zeitlang auch Kaiisch, Zgierz und Suwalki — gab es Missionsstationen, ... . In Warschau wurde eigens eine Buchbinderei und Buchdruckerei für Judenchristen eingerichtet, ... wurden ... Juden christusgläubig und durch die Taufe Glieder der Gemeinde Jesu. Diese ... Entwicklung der Judenmission unterbrach .. der Krimkrieg, in dessen Verlauf (1855) die englischen Missionare Polen verlassen mußten. Zwei Jahrzehnte lang wurde keine Judenmission getrieben. ... (bis 1875 - neue Genehmigung) ... Warschau (wurde) Hauptsitz ... und entsandte als Missionare die beiden Hartmanns, Rappoport, Rev. Ellis, Rev. Carpenter, Rev. Landsmann u. a. ... Missionar Pastor Dworkowicz: Die 1842 in London ins Leben gerufene „Britische Gesellschaft zur Verbreitung des Evangeliums unter den Juden ordnete P. Paul Dworkowicz nach 1870 nach Krakau ab, wo er bis 1877 gewirkt hat. Von 1877 bis 1882 war er als Pastor im Baltikum tätig und kehrte dann wieder nach Warschau zurück, wo er bis 1886 im Missionsdienst verblieb.

(Beispiel)
Im Jahre 1831 trat der Warschauer Arzt Dr. Leo mit seiner ganzen Familie zur evangelischen Kirche über.

Re: Ahnenforschung BRIEGERT

no name, Freitag, 04.11.2016, 13:03 (vor 2903 Tagen) @ Claudia Grabow

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Re: ... wie in einem Brief ...

Bernd Ziegler @, Freitag, 04.11.2016, 17:27 (vor 2903 Tagen) @ no name

Hallo [...],

ich muss der Claudia und Änne recht geben.

Stell dir vor, du würdest einen Brief schreiben.

Da fängt man zumindest mit einen "Hallo ..." an und hört mit einem "Gruß ..." auf.

Und wenn in der Antwort ein Hinweis dabei war, schreibt man "Danke".

Und bei einem guten Hinweis "Vielen, vielen Dank".

Die Antworten können viel Arbeit enthalten und es ist nicht selbstverständlich, dass sich jemand die Mühe macht.

Ansonsten bist du für mich weiterhin willkommen !!!


Viele Grüße

Bernd

Re: Ahnenforschung BRIEGERT, Sergejewka

no name, Mittwoch, 02.11.2016, 23:51 (vor 2904 Tagen) @ Irene König

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Re: Ahnenforschung BRIEGERT

Irene König ⌂, Donnerstag, 03.11.2016, 10:29 (vor 2904 Tagen) @ no name

ist es sicher dass sie dadurch automatisch keine Juden waren?

Wer soll denn so eine Frage beantworten?

Aber: Welchen Grund sollte es geben für eine jüdische Familie, sich über Jahrzehnte zur evangelischen Kirche zu halten - obwohl in der unmittelbaren Umgebung Juden lebten und es eine relativ große Jüdische Gemeinde in Nowograd Wolynsk gab (etwa Mitte des 19.Jh. sollen Juden etwa die Hälfte der Einwohner der Stadt ausgemacht haben)?

Re: Ahnenforschung BRIEGERT, Sergejewka

Karolina @, Deutschland, Sonntag, 08.09.2024, 21:08 (vor 38 Tagen) @ Irene König

Guten Abend Irene König,
ich habe nicht viel Information zu Rawwe/Briegert, aber ich teile gerne mit Ihnen. Johanna Briegert ist Schwester von Lydia Briegert- meine Urgroßmutter .

Равве Рихард
Вильгельмович
Родился в 1885 г.,
Волынская губ.,
Новоград-Волынский уезд, с.
Сергеевка;

Источник:
Книга памяти
Омской обл.

неграмотный; крестьянин-
единоличник. немец;

Проживал: Омская обл.,
Любинский р-н, пос.
Федоровка.
Арестован 15 декабря
1934 г.
Приговорен: Спецколлегия
Омского облсуда 9 марта
1935 г., обв.: по ст. 58-4-
10-11 УК РСФСР.
Приговор: 10 лет ИТЛ с конфискацией имущества.
Реабилитирован 28 марта
1990 г. Президиумом Верховного Суда РСФСР за отсутствием состава преступления.

Johanna Brigert

geboren 26. Okt. 1889 Sergejewka, Shitomir, Ukraine
gestorben 2. Feb. 1959 (mit 69 Jahren) Omsk, UdSSR Petrowka

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Re: Ahnenforschung BRIEGERT, Sergejewka

Irene König ⌂, Sonntag, 08.09.2024, 22:39 (vor 37 Tagen) @ Karolina

Hallo Karolina,
bitte unsere Nutzungsbedingungen beachten und mit Vor- und Nachname schreiben. Danke!

Ich bin nicht interessiert an der Familie Rawwe/Briegert. Die Urenkelin von Johanna BRIEGERT, die deine Cousine 3. Grades ist, hat 2016 dieses Thema begonnen und wir haben versucht, ihr zu helfen. In diesem Jahr hat sie ihren Namen und alle ihre Beiträge löschen lassen. Darum sieht man hier nur die Antworten.

Gruß, Irene

Re: Ahnenforschung BRIEGERT, Sergejewka

Karolina Müller @, Deutschland, Montag, 23.09.2024, 14:39 (vor 23 Tagen) @ Irene König

Guten Tag Irene König,
ich bedanke mich für Ihre Nachricht.
Ich bin neu auf der Seite, deswegen dachte dass Sie die Information über Familie Briegert/Rawwe suchen.
Was ich aber gemerkt habe, mit Eduard Briegert stimmt etwas nicht. Geburtsjahr 1868- Geburtsjahr seines Sohnes 1881. Ich weiß nur von meinem Vater, das Eduard wurde am 20.10.1855 (oder 56) geboren in Rawitsch/Schlesien. Die Namen von Kindern stimmen.
Ich versuche noch etwas von Christian Briegert und Wilhelmine Büttner zu finden.( Geburtsjahr, Geburtsort).
Ich werde sehr dankbar sein, wenn mir jemand in diesem Forum helfen kann.

Schöne Grüße
Karolina Müller

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Re: Ahnenforschung BRIEGERT, Sergejewka

Irene König ⌂, Montag, 23.09.2024, 19:52 (vor 23 Tagen) @ Karolina Müller

Hallo Karolina,
ich bleibe mal beim Du, wie es hier üblich ist.

Was ich aber gemerkt habe, mit Eduard Briegert stimmt etwas nicht.

Ganz genau. Aber das liegt daran, dass es zwei Eduard BRIEGERT gab und wenn man das weiß, ist es wieder einfach. Einmal ist da der Eduard geboren 1868, Sohn von Christian. Er und seine Nachkommen lebten (überwiegend) in Marischowka (Maruschowka). Ob er irgendwie mit deinem Eduard verwandt war, kann ich nicht sagen.

Ich weiß nur von meinem Vater, das Eduard wurde am 20.10.1855 (oder 56) geboren in Rawitsch/Schlesien.

Woher hat dein Vater das genaue Geburtsdatum und den Geburtsort? Habt ihr ein Dokument? Rawitsch gibt es übrigens auch in Posen.

Deinen Vorfahren Eduard habe ich in den Enteignungslisten 1915 für die Kolonie Sergejewka gefunden. Dort steht, dass sein Vater Samuel hieß und er 26 Dessjatinen Land in Sergejewka besaß, das ist schon eine ganze Menge. Sein Sohn Friedrich besaß 13 Dessjatinen.

Gruß, Irene

Re: Ahnenforschung BRIEGERT, Sergejewka

Oleg Wolf @, Schleswig-Holstein - Groß Vollstedt, Donnerstag, 10.10.2024, 21:57 (vor 5 Tagen) @ Irene König

Hi, Eduard Wolf und Amanda Briegert sind meine Urgroßeltern...

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Re: Kolonie Sergejewka

Irene König ⌂, Dienstag, 01.11.2016, 13:38 (vor 2906 Tagen) @ no name

Nachdem ich in den Kirchenbüchern den Weg des Pastors nachvollzogen habe, halte ich folgenden Ort am wahrscheinlichsten als Wohnort der Familie BRIEGERT:

Kolonie Sergejewka, Wolost Romanowka, Ujesd Nowograd-Wolynsk

- etwa 11 Werst nordöstlich von Nowograd-Wolynsk gelegen
- Ortsliste 1888: der Ort hatte 236 Einwohner
- Ortsliste 1906: der Ort hatte 640 Einwohner (in 84 Gehöften)
- Statistik Kirchspiele 1909: Sergejewka gehörte zum Kirchspiel Nowograd-Wolynsk, deutsche Kolonie, 419 evangelische Einwohner, 1 Schule mit 50 Schülern, der Schulraum wird als Betsaal benutzt (d.h. es gab keine Kirche), der Pastor besuchte die Kolonie 1-2mal im Jahr.

Zu finden ist Sergejewka unter anderen auf folgenden Karten:

Stumpp-Karte 1939
https://wolhynien.de/geography/stumpp.htm (Nowograd-Wolynsk heißt auch Zwiahel)

polnische Karte 1931, P46 S45 Zwiahel
http://igrek.amzp.pl/mapindex.php?cat=WIG100&ext=24,51,29,49

russische Karte (1911) 1934, XXIX-24 BARASHI
http://igrek.amzp.pl/mapindex.php?cat=R084&mark=27.6167,50.6&ext=mark

Weitere Karten auf etomesto.ru
http://www.etomesto.ru/map-atlas_osteuropa/?find=1&z=1&x=27.704398128051&y=...

Heute scheint der Ort Вершниця (Werschnizia) zu heißen.

Gruß, Irene

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Re: Ahnenforschung RAWWE

Irene König ⌂, Dienstag, 01.11.2016, 14:21 (vor 2906 Tagen) @ no name

Hallo [...],

zu Ihrem Urgroßvater haben Sie keine weiteren Angaben gemacht. Einen Hinweis zu Richard RAWWE findet man hier:

http://www.gedenkbuch.rusdeutsch.ru/karta/132889

Vom Namen RAWWE kann man meiner Meinung nach keine jüdische Herkunft ableiten. (Dann würde bei Nationalität еврей stehen, nicht немец). Demnach war Richard RAWWE der Nationalität nach Deutscher, sein Vater hieß Wilhelm.

Da man den Namen RAWWE so in den Kirchenbüchern nicht findet, könnte man hier eine Namensänderung von RABE/RABBE zu RAWWE annehmen.

Gruß, Irene

Re: Joanna Rawwe geb. Briegert

Ansgar_Mantey, Sonntag, 15.10.2017, 19:34 (vor 2558 Tagen) @ no name

Hallo [...]

Deine Angaben aus div. postings:

Johanna Rawwe geb. Briegerd * 26.10.1889 ist in Sergejefka geboren---

die Geschwister von Johanna: Mila,Tila,Amanda,Lydia,Maria
die Eltern:Augusta, Eduart Briegerd <<<

In der [link=Volhynian Archives Indexes - 1900-1918]Datenbank der SGGEE[/link] welche nur zahlenden Mitglieder zugänglich ist habe ich gefunden:

Briegert Samuel * ca 1901 + 13-Jan 1902 im Alter von einem Jahr in Sergejewka / Novograd Volhynsk
Eltern Eduard Briegert und Auguste Eschner

Daraus lässt sich schließen das Johanna Briegert bei Geburt keine Jüdin war. Das heißt natürlich nicht, dass sie später zum jüdischen Glauben konvertiert ist.

MfG

Ansgar

Re: Ahnenforschung

Oskar Walter @, Samstag, 14.10.2017, 20:38 (vor 2559 Tagen) @ no name

Hallo Elena,

Zur Deinem Schreiben-Zitat: "Aufgewachsen und geheiratete (Artur Klause) hat sie in Kasachstan/Krasnoarmeisk" folgende Bemerkung. In Nachbardorf Leonidowka (ca. 30 km v. Krasnoarmeisk) ist der Name Albertina Adolfownqa Klause (geb. 1908 Werendorf, Wolhynien; verst. 1984 Kasachstan) bekannt gewesen.

Gruß, Oskar

Re: Judenforschung

Stefan Rückling @, Bad Freienwalde (Oder), Samstag, 29.10.2016, 21:57 (vor 2908 Tagen) @ no name

Hallo [...],

man kann aufgrund von Nachnamen eigentlich nicht auf den jüdischen Glauben schließen, da Juden ursprünglich keine festen Nachnamen hatten, sondern ihnen erst im 19. Jahrhundert aufgelegt wurde, feste Nachnamen zu führen. Sie legten sich dann bewußt deutsch klingende Namen (wie Rosental, Edelstein, Schwarz, usw.) oder eben (im Osten) jiddische Namen zu.

Schon eher kann man aufgrund von Vornamen im 19. Jahrhundert auf Juden schließen, z. B. bei Vornamen wie Hirsch/Hersz, Meyer, Itzig, Wolf, Chaim usw.

Ich kann in Deinen bisherigen Angaben keine typisch jüdischen Vornamen finden.

Den Namen Rawe/Rawwe kann ich auch kein einziges Mal in der Datenbank von Yad Vashem finden: http://yvng.yadvashem.org/ .

Stattdessen entdecke ich bei kurzer online-Suche eine evangelische Frau geb. Rawe in Mittelpolen: http://gedbas.genealogy.net/person/show/1076856017 .

Der Großteil der Wolhyniendeutschen kam aus Polen.

Viele Grüße,

Stefan

Re: Judenforschung

no name, Sonntag, 27.11.2016, 21:50 (vor 2879 Tagen) @ no name

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Re: Standesämter

Gerhard König ⌂, Montag, 28.11.2016, 11:50 (vor 2879 Tagen) @ no name

Hallo [...],

ob es in wolhynien noch eine gemeinde bzw. ein Rathaus gibt? oder speziell in dem dorf sergejevka?

Die gesuchten Begriffe aus der heutigen Ukraine und der vormaligen Sowjetunion sind auf unserer Webseite Standesämter und Personenstandsregister erklärt.

Wie Dir meine Frau bereits geschrieben hat, existiert die ehemalige Kolonie Sergejewka im Wolost Romanowka heute nicht mehr.

Der Ort Вершниця (Werschnizia) gehört heute zum Новороманівська сільська рада (Dorfrat Neu-Romanowka). Auf der Wikipedia-Seite findest Du in Ukrainisch auch eine Adresse.

gerhard

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