Verbannung nach Samara und Kriegsgefangenschaft in Ostpreussen

Eva Shatrolli, Montag, 19.04.2004, 13:50 (vor 7909 Tagen)

Ich habe in meine Unterlagen was interessanten gelesen das meine Vorfahren nach Samara 1914 bis 1921 verschleppt wurden.
Kann man irgend wo her mehr Informationen zu diesem Thema bekommen?
Es würde mich interessieren wer damals noch mit meiner Familie dort hin verschleppt wurde.
IN der gleichen Zeit war der Mann in Kriegsgefangenschaft in Ostpreussen wie kann das möglich sein?
War er dan russischer Soldat und wenn ja warum wurde seine Familie nach Samara verschleppt?
Wo kann ich Informationen darüber bekommen wie lange er Soldat war, ob noch andere aus der Familie Soldaten waren und ob sie auch in Ostpreussen fest hingen?.
Grüß eva

Re: Verbannung nach Samara und Kriegsgefangenschaft in Ostpreussen

Irene Kopetzke, Dienstag, 20.04.2004, 16:44 (vor 7908 Tagen) @ Eva Shatrolli


Als Antwort auf: Verbannung nach Samara und Kriegsgefangenschaft in Ostpreussen von Eva Shatrolli am 19. April 2004 13:50:16:


Über die Verbannung der Wolhyniendeutschen im 1. Weltkrieg ist einiges geschrieben worden, z.B. in den Wolhynischen Heften. Allerdings sind dies Berichte und keine Namenlisten. Möglicherweise existieren in einigen Archiven Listen, in denen die Verbannten erfaßt worden, vielleicht sogar in Samara, aber davon ist mir nichts bekannt.

Namenlisten wurden 1916 in der wolhynischen Zeitung Wolinskija Gubernskija Wdomosti veröffentlicht. Genauere Angaben sollen des weiteren im Shitomirer Archiv vorhanden sein.

Zwar hieß es zunächst, daß Familien, deren Söhne und Väter in der zaristischen Armee dienten, von der Zwangsaussiedlung verschont werden sollten, aber auch diese wurden einige Zeit später ausgesiedelt. So ist es durchaus möglich, daß der Mann sich in Ostpreussen in Kriegsgefangenschaft befand, während seine Familienangehörigen in Samara waren.

Ich glaube nicht, daß es Unterlagen über die einfachen Soldaten gibt. Im Russischen Staatlichen Militärhistorischen Archiv in Moskau gibt es zwar Akten (siehe Leitfaden Pkt. 5.3.1.2), aber diese betreffen wohl eher Militärangehörige mit höheren Dienstgraden.

Re: Verbannung

Irene Kopetzke, Dienstag, 20.04.2004, 16:50 (vor 7908 Tagen) @ Eva Shatrolli

Als Antwort auf: Verbannung nach Samara und Kriegsgefangenschaft in Ostpreussen von Eva Shatrolli am 19. April 2004 13:50:16:


Zum Aussiedlungsbefehl siehe auch:
https://forum.wolhynien.de/index.php?id=1131

Re: Verbannung nach Samara und Kriegsgefangenschaft in Ostpr

Buss, Heide @, Dienstag, 04.05.2004, 14:12 (vor 7894 Tagen) @ Eva Shatrolli

Als Antwort auf: Verbannung nach Samara und Kriegsgefangenschaft in Ostpreussen von Eva Shatrolli am 19. April 2004 13:50:16:


Hallo,
bin zufällig auf dieser Seite gelandet und weiß aus der Familiengeschichte meines Mannes einiges zu dem Thema:Die Oma 1900 geb.lebte mit Fam in Werba (bei Wladimir Wolynsk, jetzt an der polnischen Grenze).Da sie Deutsche waren, sind die Männer in den Krieg gezogen und Frauen und Kinder mußten auf Anordnung der Russen ins Hinterland umsiedeln. Man befürchtete Kolaboration mit den deutschen Feinden, was ja auch für den 2. Weltkrieg zu trifft, der für Umsiedlung und Vertreibung der deutschen Bewohner ähnliche Konsequenzen hatte. Viele kamen bis Kasachstan, unsere Oma bis SAMARA(zu Sowjet-Zeiten:Kubitschew).Dort heiratete sie einen Gustav HANISCH und konnte um 1919 wieder in die Nähe ihres Heimatdorfes zurück.Weil es keine Behausung gab, lebte man zunächst in einer Erdhöhle.Ab 1921 wurde das Gebiet wieder polnisch( es gab dort ja ein ewiges Hinundher) und 1938 wurden die Menschen in die Nähe von Lodz umgesiedelt ( Heim ins Reich). Wie die Geschichte ausging ist bekannt: 1945 Flucht über Breslau nach Niedersachsen.
Die Oma hat auf dem Weg nach Samara fünf Schwestern verloren,deren Schiksal nicht aufgeklärt werden konnte.Der Mädchenname war JESKE.
Würde mich über Information jeder Art zu diesem Thema freuen.

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