Als Antwort auf: Tartatschek an Gerhard König von Dagmar Schulz am 04. März 2004 21:03:05:

Hallo Dagmar,

vielen Dank für die Informationen zu Tartatschek. Habe mich sehr darüber gefreut.

Es schön zu lesen, daß ich Dir etwas helfen konnte. Und Dein Vertrauen (siehe: Tartatschek an Gerhard König) freut mich sehr, jedoch bevor ich zu Deinen Fragen etwas schreibe, ein paar Worte mehr zu diesem Forum.

Ohne die tolle Zusammenarbeit vor und hinter den Kulissen in der Gruppe von freiwilligen Postern in diesem Forum ist so manche Antwort nicht möglich.

Thanks to Jerry for your beautiful maps, your answers in this forum and your helps in the backround ... und Danke auch an Irene, die uns dieses Forum erst ermöglicht hat ..., sowie Margrit, die hier so prima mitwirkt.

Zu Deinen Fragen und Wünschen:

Allgemein haben wir leider nur sehr wenige Angaben zu den Gründungszahlen der einzelnen Ortschaften. Lt. Herrn KUHN gibt es die einzigste Variante, über die Einsicht in die Kirchenbücher die ersten Nennungen der Ortschaften festzustellen. Ein paar wenige wurden entweder im "Wolhynischen Boten" 1927-1936 oder im "Wolhynischen Kalender" 1935-1938 veröffentlicht. Somit bleiben uns nur die Reste der einsehbaren Kirchenbücher (siehe Leitfaden: https://leitfaden.wolhynien.de/guide.pdf - Punkt 4 ff)

Angaben zu Piaskow bei Kostopol

Im Ortsverzeichnis des Jahres 1888 erscheint der Ort wie folgt:

Dorf Peskow, 484 Einwohner, Wolost Kostopol, Ujesd Rowno
(Dies dürfte der ukrainische Ort mit dem selben Namen gewesen sein.)
Kolonie Peskow, 161 Einwohner, Wolost Kostopol, Ujesd Rowno
(Dies war sicherlich die deutsche Kolonie.)

Im selben Verzeichnis aus dem Jahr 1906 steht dies geschrieben:

Dorf Peskow, 97 Höfe, 612 Einwohner, Wolost Kostopol, Ujesd Rowno
Kolonie Peskow, 42 Höfe, 247 Einwohner, Wolost Kostopol, Ujesd Rowno

Laut den Karten von Jerry befand sich der Ort Piaskow direkt nördlich von der Stadt Kostopol, auf der linken Seite der Hauptstraße von der selben Stadt nach Sarny. Die nächsten deutsch besiedelten Ortschaften im Norden hießen Pempkow, im Nordosten Antonowka, im Osten Peczalowka, im Südwesten die Kolonien Kostopol (westlich außerhalb der gleichnamigen Stadt) und Kurhany.

Angaben zu Chotinka bei Kostopol

Hier gab es im Jahre 1888 diese Ortschaften:

Kolonie Alt-Chotenka, 207 Einwohner, Wolost Kustinskoi, Ujesd Rowno
Kolonie Neu-Chotenka, 270 Einwohner, Wolost Kustinskoi, Ujesd Rowno
Dorf Chotyn 376 Einwohner, Wolost Selischtschskoi, Ujesd Rowno (vermutlich ukrainisch)

Und einige Jahre später sah es 1906 so aus:

Kolonie Alt-Chotenka, 34 Höfe, 86 Einwohner, Wolost Kustinskoi, Ujesd Rowno
Kolonie Neu-Chotenka, 18 Höfe, 42 Einwohner, Wolost Kustinskoi, Ujesd Rowno
Bei der Anzahl der Höfe und der bekannten Familiengröße in Wolhynien mit ca. 6-8 Kindern scheint mir hier ein kliener Druckteufel vorzuliegen.
Dorf Chotyn 87 Höfe, 1233 Einwohner, Wolost Selischtschskoi, Ujesd Rowno

Auf den Karten von Jerry kann ich nur den Eintrag zu Nowe Chotenka (= Neudorf) wenige Kilometer südlich von Kostopol finden. Weitere Karten aus dieser Region habe ich leider nicht daheim zum Nachsehen.

Angaben zu Kruchy im Kreis Rowno

Für diesen Ort sind im Jahre 1888 an Einwohnern 103 genannt und gehörte zum Wolost Tutschin, Ujesd Rowno. Im Jahre 1906 waren es 24 Höfe und 248 Einwohner.

Eine Erlebnisbericht zum Ort findest Du auf unseren Webseiten von Pastor Otto Penno hier: http://www.wolhynien.de/penno.htm.
Der Ort ist in den "Landenteignungslisten" von 1916 mit aufgeführt - siehe hier: http://www.wolhynien.de/villages/rowno.htm
... und im "Wolhynischen Volkskalender" wird er in der Kantoratsliste genannt - vergleiche: http://www.wolhynien.de/kantorat.htm.
Ein Kurzbeschreibung dieser Kolonie mit Plan und Einwohnerliste aus dem Jahr 1939 erschien im Wolhynischen Heft Nr.8, Seite 175-177 - siehe: http://www.wolhynien.de/table.htm.

Gerhard