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Bilder aus Kostopol

Gerhard König ⌂, Freitag, 01.02.2008, 05:43 (vor 5901 Tagen)

Hallo Kostopoler,

von Harald Fuhr erhielten wir wertvolle Ergänzungen für unseren VolynWiki. Schaut mal auf die Seiten von Kostopol, Bilder Kirchspiel Kostopol, Lehrerin Adele Fuhr und Pastor Jakob Fuhr.

Wer erkennt die Personen auf den Bildern vom Posaunenfest 1932, Konfirmationen 1937 und 1938? Bei den Konfirmationsbildern würde ich gern wissen wollen, ob der Herr neben Pastor Fuhr entweder der Lehrer und Kantor Albert Giesbrecht oder der Kirchenälteste August Timm oder eine andere Person ist.

gerhard

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Re: Bilder aus Kostopol

Gerhard König ⌂, Montag, 11.02.2008, 18:40 (vor 5891 Tagen) @ Gerhard König

Hallo Kostopoler,

kann sich jemand von Euch erinnern, wo genau die Kirche in der Kostopol stand?

Howard Krushel ist sich mit seiner Vermutung nicht ganz sicher:

"I always assumed it would have been built on the west side of the railway tracks in kolony Kostopol; I remember driving north past the Bahnhof and then turning west across the R.R. tracks and south of there was the large glass factory."

gerhard

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Bilder Kirchspiel Kostopol

Robert Lehmann @, Dienstag, 26.11.2019, 11:15 (vor 1585 Tagen) @ Gerhard König
bearbeitet von Robert Lehmann, Dienstag, 26.11.2019, 11:23

Auf dem Foto der Konfirmation in Kostopol ca. 1937 mit Pastor Jakob Fuhr habe ich meinen Vater Robert Lehmann wiedererkannt. Er wohnte damals in Solomka - Friedrichsdorf.
Wer kommt evtl. ebenfalls aus Solomka, mein Vater würde sich freuen!

Bilder Kirchspiel Kostopol

Helen E Gillespie @, Ottawa, Freitag, 03.01.2020, 18:47 (vor 1547 Tagen) @ Robert Lehmann

Herr Lehman
Meine Mutter u. ihre Geschwister waren in Solomka-Nakoty geboren zwischen 1920 u. 1938. Familienname BETHKE. Da waren eigenlich 3 Strassendoerfer: Solomka Nakoty, Solomka Szredne u. Solomka Gonczarycha. Nakoty u. Szredne sind nicht mehr, aber Gonczarycha hatte mehr Ukrainer u. ueberlebt den Krieg.
Meine Grosseltern: EMIL BETHKE u. ALWINE BAIER, Tochter von THEODOR BAIER u. JULIANNA KELM. Die Familie waren nach Zeronice Kr. Dobra in Polen in Januar 1940 um
gesiedelt worden.

Mama starb Januar 2016 aber sie sprach oefter von Solomka u. kannte viele die im Dorf lebten ca 1939. Mama war in 1925 geboren aber war erst nach der Umsiedlung konfirmiert.
Andere Familiennamen aus Solomka-Nakoty die Mama kannte: Wittmaier, Baier (Geschwister von meine Oma), Jantz, Kielbrei, Laengert, Graf, Schroeder (der Kantor), Zielke, Losch, Gertz/Goertz, Eichhorn, Sauder, Hansch. Welche waren verwandt.
Von Szredne Solomka : Richter, Wittmaier/Wittmeier, Rist, Fuhrmann, Bettig, Schalin, Stubel, Rothenberg, Nai/Nei, Tiefenbach, Hex/Hechs, Daher. Welche waren eingeheiratete u. auch verwandt.

Leider habe ich keine Liste von Einwohner ca. 1939 von Gonczarycha. Vielleicht wohnte dein Vater u. Familie in Gonczarycha?

Viele von die Fluechtlinge von Wartegau landeten in Norddeutschland - Uelzen, Osnabrueck, Nordstemmen usw.

Meine Eltern (Lydia Betke u. Ewald Kukasch) haben in 1947 in Burgstemmen geheiratet u. nach Kanada in 1950 ausgewandert. Entschuldige mein Deutsch!

Helen Gillespie geb. Kukasch

Bilder Kirchspiel Kostopol

Steinwedel @, Hannover, Mittwoch, 30.09.2020, 15:20 (vor 1276 Tagen) @ Helen E Gillespie

Hallo Frau Helen Gillespie geb. Kukasch
Danke schön für Ihre ausführliche Nachricht. Mein Vater hat noch viele Erinnerungen, von denen ich gern hier mitteilen möchte.
Mein Vater, Robert Lehmann ist im Februar 1923 in Klein Stydyn geboren. Er hat mit seinen Pflegeeltern Anna und Eduard Daher erst in Midzk gewohnt und ab ca. 1933 in Solomka Szredne = Friedrichsdorf Mitteldorf. Sie wohnten dort dann auf dem Hof der Tante von Anna Daher, mit Namen Juliane Schalin. Ihr 2. Mann war gerade gestorben. Solomka Nakoty, übersetzt Oberdorf und Solomka Gonczarycha, das untere Dorf, wurde „Hanscheriche“ genannt, nach dem ersten Bauern, der dort gesiedelt hatte, der den Name „Hansch“ gehabt haben soll. Im Unteren Dorf haben mehr Ukrainer gewohnt. Bei Kriegsbeginn ca. 1939 wurde das untere Dorf von den Russen mit elektrischem Strom versorgt.
Rowno war 40 km entfernt. Der nächste größere Ort war Alexandria. Dorthin fuhren sie ab und zu. Oftmals übernachteten auch jüdische Familien bei ihnen, die aus Alexandria stammten und in Solomka zu tun hatten.
Mein Vater musste von klein auf die Kühe hüten. Deshalb kam er auch viel herum in der Gegend und kannte so auch Ihre Mutter Lydia Bethke, obwohl sie im Nachbardorf gewohnt hatte.
Am Samstag fischte er oft am Bach Fische und Krebse. Ab Mittag musste er dann wieder die Kühe austreiben. Im Sommer gingen dann oft die Frauen und Männer, getrennt voneinander, im Bach schwimmen und baden.
In Midzk gab es keine Schule. In Solomka konnte er dann 4 Jahre lang die Schule besuchen. Nach Schulschluss musste er wieder bis abends die Kühe hüten. 3 Mal mussten seine Pflegeeltern Strafe zahlen, da er die Schule schwänzen musste, weil sich sonst keiner um die Kühe kümmern konnte.
Wer aber seine Kinder nicht bei der Gemeinde angemeldet hatte, brauchte seine Kinder nicht zur Schule schicken, sie existierten dann ja offiziell nicht.
Nach Abschluss der 4jährigen Schulzeit hat er dann ganztags auf dem Hof gearbeitet. Es waren 17 Hektar Land zu bearbeiten, verteilt auf 7 Parzellen.
An Julianna Kelm (aus Berestowitz) hat er die Erinnerung, dass sie und Frau Jantz öfter die Frau Schalin besucht hat. Sie wurde danach mit dem Pferdewagen nach Hause gebracht.
Es gab ja noch keinen elektrischen Strom. Licht gab es nur mit klarem Petroleum. Sie hatten in jedem Raum gläserne Petroleumlampen. Eine Lampe zum hinausgehen. Bis Lichtmess wurde immer gesponnen aus Schafwolle (für Handschuhe und Socken). und Flachs für Stoffe. Reste aus alter Kleidung wurden in Streifen geschnitten und wieder neue Stoffe mit verwebt.
1940 kam er nach Hirschfelde, Kreis Zittau, ins Lager. Danach zum Volkssturm, dann 2 Jahr Arbeitslager in Russland und blieb schließlich in der Region Hannover.

Bilder Kirchspiel Kostopol - Solomka

Helen Gillespie @, Mittwoch, 07.10.2020, 06:04 (vor 1269 Tagen) @ Steinwedel

Hallo Herr Lehman,
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe es mit meine Tante Otti geteilt. Sie hat sich sehr gefreut. Sie ist die Jüngste - und letzte - von die Bethkes Mädels. Sie ist auch in Solomka Nakoty geboren, aber war noch nicht in die Schule bevor die Umsiedlung.

Otti hat sich sehr interessiert über den Namen DAHER. Ihre Pattentante war eine ANNA DAHER aber sie wusste nicht ob Anna mit unserer Familie verwandt war. Zweitens, Ottis Mann (jetzt verstorben) hiess Helmut JEDAN. Seine Grosseltern waren Karl KUTZNER u. Ottilie SCHMIDTKE - aus Kamionka bei Mydzk. Die Schwester von KARL KUTZNER hiess ALWINE KUTZNER - und ihr Mann war EMIL DAHER - aus Mydzk! Waren diese Dahers vielleicht verwandt?

Otti erzählte mir dass am Kriegsende kamen die Jedans - u. welche Dahers nach Elze bei Hildesheim. Helmut wanderte aus nach Kanada in 1949 u. später kamen seine Mutter Wanda Jedan u. Geschwister . Die Grosseltern Kutzner kamen bei der Tochter Wanda (geb. Kutzner) nach Kanada viel später u. starben in Toronto. Helmuts Onkel Eduard Jedan u. Familie sind nach Oregon in Amerika ca 1952 ausgewandert. Nach Oregon wanderten auch eine Familie Daher, aber welche gingen zurück nach Elze.

Meine Mama hatte mir auch erzählt dass sie Kühe gehütet hat u. dass sie am Bach gespielt hat. Einmal hat sie sich ein ernsthaftes Infektion vom Wasser angesteckt mit hohen Fieber u. wurde lahm für eine lange Zeit.
Sie hat mir gesagt dass im Winter wurde der stattlicher Wald abgeholzt u. Opa hat Holz nach Kostopol gefahren zum verschicken. Der Förster war ein Pole (Kuczinski?) u. wohnte dicht am Wald. Das Kleinholz hat Opa dann nach Alexandria oder Rowno gefahren u. verkauft als Brennholz. Im Sommer pflückten die Kinder Blaubeeren zwischen die Stumpen u. Opa brachte die zum Markt in Alexandria. So mussten sie alle tüchtig gearbeitet haben, gross u. klein. Jedes Jahr kam auch eine Schneiderin damit die Kinder neue Kleider bekamen -vielleicht Ostern or Pfingsten.
Meine Urgrossmutter Julianna Baier (geb. Kelm) wurde Witwe 1919 als ihr Mann Theodor Baier an Typhus starb. Ich glaube dass Sie dann mit ihren Sohn August wohnte in Solomka. Früher haben sie in Borowka gewohnt. Mein Vater (Ewald Kukasch 1925-1982) seine Familie kamen aus Berestowitz - WILHELM KUKASCH u. HOLDINE geb. KOENIG. Opa Kukasch (1905-1945) hat im Steinbruch gearbeitet. Vater wurde erst in HJ u. den eingezogen in 1943. Die haben auch in Zeronice/Dobra gewohnt.

Mama u. ihre Schwestern haben oft u. gerne gesprochen über Wolhynien. Eines Tages werde ich alle ihre Erinnerungen die ich gesammelt habe aufschreiben - aber auf Englisch denn die Jüngere sprechen kein Deutsch u. es geht mir viel schneller schreiben!
Also, nochmals vielen Dank für Ihre Antwort u. Vaters Erinnerungen.

FG Helen

Bilder Kirchspiel Kostopol - Solomka

Irmgard Müller ⌂ @, Mittwoch, 07.10.2020, 10:30 (vor 1269 Tagen) @ Helen Gillespie

Liebe Helen,

so eine Überraschung. Deine Linie Kutzner gehört auch in meine Linie.
Wenn du mir antwortest, damit ich deine Mailadresse habe, kann ich dir auch Fotos zusenden. Habe noch ein Foto von Wanda mit ihrem Adolf.

Würde mich freuen von dir zu hören.

Viele Grüße!
Irmgard

Bilder aus Kostopol

Doris Breitkreuz @, Hannover, Donnerstag, 25.06.2020, 20:56 (vor 1373 Tagen) @ Gerhard König

Sehr geehrte Damen und Herren,
auf dem Bild „Konfirmation 1938“ handelt es sich (rechts von Pastor Fuhr) um meine Mutter Elsa Breitkreuz, geb. Timm. Links sitzend von Pastor Fuhr ihr Vater August Timm.
Könnten Sie mir gute Literatur empfehlen, die das Leben vor Ort in dieser Zeit beschreiben. Welche Gebäude bzw. Höfe sind noch aus dieser Zeit. Mein Opa war zu dieser Zeit Landwirt/ Müller. Gibt es hierzu noch Fakten?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Doris Breitkreuz

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Bilder aus Kostopol

Gerhard König ⌂, Freitag, 26.06.2020, 13:29 (vor 1372 Tagen) @ Doris Breitkreuz

Hallo Doris,

auf dem Bild „Konfirmation 1938“ handelt es sich (rechts von Pastor Fuhr) um meine Mutter Elsa Breitkreuz, geb. Timm. Links sitzend von Pastor Fuhr ihr Vater August Timm.

Die Ergänzung habe ich im VolynWiki hinzugefügt:
http://wiki.wolhynien.net/index.php/Bilder_Kirchspiel_Kostopol

Dazu meine Frage:
Ein August TIMM war 1938 weltlicher Delegierter des Kirchspiels Kostopol in der Senioratsversammlung der Wolhynischen Diözese. Kann dies dein Großvater gewesen sein? Wenn ja, könntest du mir ein paar Angaben zu ihm für den VolynWiki schicken? Dazu kannst du auch gern meine Email-Adresse nutzen.

Könnten Sie mir gute Literatur empfehlen, die das Leben vor Ort in dieser Zeit beschreiben.

In den Wolhynischen Heften erschienen mehrere Artikel zu Kostopol und Umgebung. Bitte mal das Inhaltsverzeichnis durchsehen und dann eine Auswahl auf dem Bestellschein treffen.

Welche Gebäude bzw. Höfe sind noch aus dieser Zeit.

Der Standort der ehemaligen Kolonie Kostopol mit Kirche und Pfarrhaus befindet sich heute im Stadtgebiet von Kostopol. In der Gegend bin ich selbst zweimal gewesen und konnte kein Haus von den alten Fotos finden. An der Stelle der Kirche wurde ein Krankenhaus errichtet.

gerhard

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